Reisebericht über Cakovec (Nordkroatien)

Reisebericht über Cakovec (Nordkroatien)
17. Juli bis 02. August 2008
14 Tage habe ich mich in Kroatien aufgehalten, um zu sehen, ob sich an den Orten, die wir am 03. Juni so schrecklich vorgefunden hatten, etwas zum Besseren verändert hat. Außerdem wollte ich Brankos Heim in Cakovec sehen und ihm etwas helfen.
Die gespendeten Decken, Körbe, Halsbänder, Medikamente und Verbandsmaterialien, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, habe ich gleichmäßig an Branko und den Verein Noina Arka in Zagreb verteilt.
Das Tierheim, das Brankos und Lillis (Brankos Ehefrau) Verein unterhält ist eine ganz tolle Anlage mit etwa 200 Hunden und 70 Katzen. Das Katzenhaus ist ohne Probleme in die Gesamtanlage integriert. Hunde und Katzen verstehen sich, lediglich durch einen Zaun getrennt, gut. berhaupt strahlt das Tierheim Fröhlichkeit und Zufriedenheit aus. Ich hatte mit allen Hunden Kontakt, alle freundlich.
Branko hat mit sehr viel Phantasie und Ideenreichtum den Tieren ein gutes Dasein ermöglicht bis sie hoffentlich bald eine Familie finden. Die größten Probleme hat der Verein mit den Hunden aus Zadar, weil sie durchweg nicht gesund sind.
Die vielen Tierarztbesuche verursachen erhebliche Kosten und die Bemühungen sind nicht immer erfolgreich
leider. Von den 10 Welpen der Labradorhündin, die aus dem Autowrack in Zadar gerettet wurden, haben nur 3 überlebt
Parvo – Carko, der Rüde aus Benkovac mit den erheblichen Bisswunden, ist völlig geheilt und tobt nun mit den Welpen in der Anlage herum.
Seine Wunden wurden völlig neu vernäht, weil sich in Benkovac ein grober Viehdoktor an ihm versucht hatte.
Spenden für Cakovec sind notwendig und gut angelegt, davon konnte ich mich persönlich überzeugen.
In Benkovac hatte ich ein gutes Gespräch mit dem Bürgermeister mit Anas Unterstützung. Es hat sich etwas verbessert aber längst nicht genug. Jure, der neue Pfleger, ist etwas sicherer im Umgang mit den Hunden. Er wurde in diese Aufgabe geworfen ohne jede Kenntnisse. So hat er für die Welpen eine größere Box in einem der Holzhäuser eingerichtet d.h. mehr Platz und Schatten.
Ana und ich hatten den Eindruck, dass sich der Bürgermeister und Jure Mühe geben, aber nicht die erforderlichen Kenntnisse haben. Ana hat nun die Beraterrolle übernommen, außerdem ist Dolores (Lovran) öfter dort, um nach dem Rechten zu sehen.
50 Hunde sind im Augenblick dort. Sorgen bereiten uns 3 hoch tragende Hündinnen. Sie brauchen einen geschützten Platz zum Werfen und eine Bleibe für sich und die Jungen bis evtl Branko sie dort rausholen kann.
ranko hat am 27.07. 5 Welpen und einen wunderschönen ungarischen Jagdhund dort rausgeholt
2 weitere Hunde, die aus Zadar mitkommen sollten, hat Marijana verweigert. Dafür konnten 2 ausgesetzte Katzenbabys mitkommen. In Zadar hat sich zwar auch einiges verbessert, die Betonfläche wurde vom Müll gesäubert und 2 neue Bereiche eingezäunt, aber die medizinische Versorgung lässt erheblich zu wünschen übrig und Marijana ist ein sehr schwieriger Mensch, weil sie nicht ausschließlich für das Wohl der Tiere sorgt, sondern oft Eigeninteressen den Vorrang gibt.
230 Hunde sind nun in der Anlage und sie sollte froh sein über jeden Hund, der dieses Lager verlassen kann. Wir hoffen, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Tierheims in Zadar begonnen werden kann. Darüber habe ich einige Gespräche mit Offiziellen in Zadar geführt.
ber alte Kontakte hatte ich dann noch ein grausames Erlebnis in einer Anlage in Zapresic 15 Km nördlich von Zagreb. Dort sind in einer ehemaligen Lagerhalle in 21 Boxen z. Zt. 37 Hunde im ständigen Halbdunkel eingesperrt. Die Boxen werden mit einem Wasserschlauch wie Schweinekoven sauber gespritzt während die Hunde in den Boxen bleiben. Die Betonfläche ist dauerhaft nass, die Hunde haben keine trockene Stelle zum Liegen und so gut wie keinen menschlichen Kontakt.
Die Decken und Körbe, die ich vor 3 Monaten dorthin gespendet hatte, waren in einer Ecke gestapelt, weil sie beim Reinigen stören. Ich habe mit dem Eigentümer
einem Tierarzt (!!) sehr ernst gesprochen und ihm ein ähnliches Aufgebot wie in Zadar/ Benkovac in Aussicht gestellt, wenn sich die Situation der Tiere in Kürze nicht nachhaltig verbessert.
Sowie bei Branko etwas Platz entsteht, wird er nach und nach diese armen Tiere aus diesem Gefängnis befreien.
Wir hoffen sehr, dass möglichst viele Hunde aus Cakovec über das Internet vermittelt werden können. Während meines Aufenthaltes konnte Ute Hübner für 3 (Folker, Willi und Tonka) einen Platz finden, sodass sie mich bis Nürnberg begleitet haben.
Zum Schluss wieder einmal ein Aufruf
Branko braucht Helfer vor Ort, die nicht nur Tiere versorgen, sondern auch technisches Verständnis haben d.h. mit einem Hammer umgehen und eine Schaufel festhalten können und mehr. Dann brauchen wir Spenden, Spenden und nochmals Spenden, damit wir helfen können. Jeder Euro hilft, das Elend erträglicher zu gestalten.
Dies ist eine sehr kurze Zusammenfassung anstrengender und ereignisreicher Tage (allein 3400 km Fahrleistung). Großen Dank an Ana. Ohne sie hätte ich die vielen Gespräche und Kontakte in Zadar / Benkovac nicht führen können. Und natürlich an Branko und Lilli Dank für ihre Gastfreundschaft.
Später im Jahr ist die nächste Reise geplant, um dann auch Gespräche mit Verantwortlichen in der Landesregierung zu führen.
Wer noch eingehender informiert werden möchte oder Fragen hat
Anruf genügt.
Volker Fritzemeier
www.tierschutzprojekt-kroatien.de

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