Reisebericht von Yvonne und Walter, die das Tierheim in Cakovec für 10 Tage besucht haben.

Reisebericht von Yvonne und Walter, die das Tierheim in Cakovec für 10 Tage besucht haben.
Es ist soweit:
Freitagabend (29. 08. 2008) um 21:00 Uhr ist alles verstaut und kontrolliert. Wir haben gestaunt, was da alles Platz hatte:
Hundeboxen, Decken, viel Werkzeug, Kessel, Futtersäcke, Ketten und sogar der Raumkühler hatte noch nebst unseren Koffern Platz!
Los geht die Fahrt über St. Gallen-Lindau bis München. Um 2 Uhr morgens ist ein Frontlicht des Wagens kaputt, aber wir bekommen eine neue Birne an der Tankstelle.
Weiter geht die Fahrt über Salzburg und dann kommen die Tunnelgebühren und die Vignetten von sterreich und Slowenien. Die Fahrt nach Ormoz läuft ohne Probleme.
In Kroatien angekommen, holt uns Branco zusammen mit seiner Frau Liliane ab. Die Fahrt geht weiter bis ins Tierheim. Dort wird uns erst einmal alles gezeigt, um dann in der Stadt die Zimmer zu beziehen und etwas auszuruhen.
Yvonne stellt die Blume von Branco auf den Tisch, die nahe des Tierheims gewachsen war.
Der erste Eindruck vom Tierheim in Cakovec war erschütternd und zugleich sehr beeindruckend. Wir sahen viele Hunde in Zwingern, angebundene und freilaufende Hunde.
Alle Hunde sind bei der Begrüßung sehr freundlich und gut sozialisiert.
Zweimal täglich werden alle Boxen und Ausläufe gereinigt. Trotz der vielen Arbeit haben immer alle ein liebes Wort für die Hunde und streicheln kurz über das Fell.
Das Futter besteht aus Resten der Restaurants, Bäckereien oder Metzgereien. Das wird alles immer gekocht und vermischt für die Vierbeiner. Knochen gibt es auch, wenn es möglich ist, jeden Tag.
Branco und sein Sohn fahren täglich die Abfälle holen und wenn es irgendwie möglich ist, werden auf der Tour auch gleich noch gratis Eisenstangen, Holz und andere Materialien mitgenommen, die im Tierheim wieder zum Aufbau von Hütten, Dächern und Zäunen verwendet werden.
Branco sagt immer: Wir können alles gebrauchen und das stimmt wirklich.
Manchmal gibt es auch irgendwo eine Hausräumung und natürlich ist manchmal viel Schrott dabei
aber eben auch viel Nützliches: Pfannen, Becken, Decken und sonstiges was man gut gebrauchen kann.
Derzeit werden überdachte Gehwege für das Füttern und Säubern gebaut, denn wenn es regnet oder im Winter schneit, ist es fast nicht möglich gut zu den Hunden zu kommen. Außerdem wird gerade der Platz für ein Behandlungszimmer und eine ordentliche Quarantänestation betoniert.
Auf den Tierheimgelände steht auch ein kleines Haus mit einem WC, einer Küche und einem Büro. berall sind auch hier Hunde, meistens Welpen oder kranke Hunde, die noch nicht bei ihren gesunden Artgenossen sein können, weil sie eine Verletzung oder Operationswunde haben.
Beim Haus auf dem Tierheimgelände gibt es eine Werkstatt, wo auch immer alles gebraucht wird.
Immer wieder bringen Leute Hunde, die sie draußen finden oder sie rufen an, wenn es Hunde gibt, die herrenlos herumspringen. Und immer wieder werden auch arme Vierbeiner gebracht, die vergiftet wurden oder deren Kette ins Fleisch eingewachsen ist und sie sich irgendwie losreißen konnten.
Manchmal kommen aber auch Interessenten, die einen Hund oder eine Katze holen. Alle diese Tiere wurden zuvor tierärztlich untersucht, entwurmt, gechipt und geimpft.
Diese ganze Arbeit erledigt Liliane und versorgt nebenher noch die vielen Hundebabies.
Zur finanziellen Situation:
Bei der bernahme des Heims hatten Branco und Liliane 7500 Euro Schulden, die sie aber alle begleichen konnten im Laufe der Zeit. Jeder von den Tierfreunden vor Ort gibt einen großen Anteil seines eigenen verdienten Geldes ins Tierheim.
Momentan haben sie aber wieder hohe Schulden beim Tierarzt, denn die Hunde aus Zadar und Benkovac brauchten enorm viele Behandlungen
somit belaufen sich die Schulden wieder auf 5000 Euro.
Wir bewundern Branco, Lili, den Sohn Welemir und die zwei Arbeiter, die sieben Tage die Woche für alle ca. 260 Hunde da sind. Die Arbeit beginnt täglich um 7:00 Uhr und endet um 21:00 Uhr mit kleineren Pausen, um mal Luft zu holen.
In den 10 Tagen haben wir viel gesehen und gelernt. Wir werden auf jeden Fall im November wieder mit Sach- und Geldspenden in Cakovec auftauchen, denn dort wird jede Art der Hilfe benötigt und kommt auch an.
Das Geld werden wir wieder für Kastrationen und andere Arztkosten ausgeben.
In der Zeit haben wir auch 10 Tage durchgearbeitet und uns voll in das Tierheimleben integriert: Yvonne hat jeden Tag die Hundebabies und die kranken Tiere versorgt, das Haus gereinigt, Wäsche gewaschen, aufgeräumt und ist zum Tierarzt mitgefahren.
Walter hat zehn Hundehütten gebaut, z. B. für Wolfi, eine Huskyhündin, bei den überdachten Wegen geholfen, eine Holzhütte zerlegt und alles sortiert für das Dach.
Gemeinsam hat man dann noch Spaziergänge mit den Kettenhunden gemacht, damit auch diese mal rauskommen.
Jeden Abend haben wir uns frisch gemacht und dann ging es zum Essen mit Branco und Lili. Danach sind wir todmüde ins Bett gefallen.
Abschließend möchten wir sagen: es war eine sehr schöne Zeit und wir gehen auf jeden Fall wieder nach Cakovec, wo aktiver Tierschutz gemacht wird. Wer mehr wissen will, darf sich gerne bei uns melden
auch Nachahmer werden immer wieder gerne gesehen
Yvonne und Walter Hürbin
y.huerbin(at)ggs.ch

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