Nieves

Karla (Nieves) kam Ende November 2020 zu mir nach Hause und sie ist ein Goldschatz. Sie

ist lieb, aufmerksam, lernt schnell und gerne, mag lange Spaziergänge durch Wald und

Wiesen und sie spielt unfassbar gerne mit Fröschen (die Armen – aber zu Schaden kommt

dabei keiner). Karla ist aber auch taub. Ist das ein Problem? Nein. Kein Problem, im

Gegenteil. Es bietet wahnsinnig tolle Vorteile. Wenn zum Beispiel die Hunde in der

Nachbarschaft ein Bellkonzert anstimmen bleibt sie ruhig. Juckt sie nicht, denn sie hört es

nicht. Weder das Bellen der Anderen, noch den Grund für das Bellen der Anderen. Das soll

nicht heißen, dass sie nie bellt. Oh sie kann bellen und wie. An der Leine, wenn wir andere

Hunde treffen, bellt sie sich manchmal um Stimmbänder und Brustkorb, so laut. Warum so

laut? Nun, ich denke, sie nimmt durch die Vibration in ihrer Brust wahr, dass sie

kommuniziert. Dass das die anderen Hunde und vor allem ihre Herrchen und Frauchen

abschrecken ja sogar ängstlich werden lassen könnte, das weiß sie nicht. Sie ist frustriert

oder auch selbst ängstlich an der Leine, denn sie will spielen oder selbstständig ihr Revier

abstecken können. Was ich dagegen oder besser dafür tue? Ich trainiere mit ihr

Hundebegegnungen. Anfangs habe ich diese gemieden, was natürlich kontraproduktiv ist.

Sie muss ja begreifen, dass es viel cooler ist, wenn sie sich nicht aufregt. Und das nichts

passiert. Nun, das klingt einfach, also los geht’s. Hundeschulen und Trainer*innen dürfen

zwar noch nicht arbeiten, aber ich versuch das einfach mal alleine… Was soll ich über meine

Erfahrung mit diesem Selbstlernkurs sagen? Vielleicht nur folgende zwei Worte: Pech

gehabt!

Und letztlich Glück. Aufgrund der Annahme, dass ich meine Corona bedingt brach liegende

selbstständige Arbeit ab April wieder aufnehmen würde, habe