Cooper

Ort

Deutschland

Zuhause gefunden

Zuhause gefunden

Ort

Deutschland

Titelbild von Cooper
Name: Cooper
Rasse: Mischling
Geschlecht: männlich
Geburtstag: 10.2020 (3 Jahre alt)
Ungefähre Größe: 50 cm
Kastriert: ja
Katzentest: Ja, Video liegt vor
Erkrankungen: keine bekannt
Mittelmeertest: am 15.11.2023 alle negativ getestet (keine Leishmaniose, Filariose, Erlichiose, Babesiose oder Anaplasmose)
Aufenthaltsort: Perrunas en calma, Zaragoza

Vielen Dank an Kalles Menschen für diesen ausführlichen und ehrlichen Bericht! ❤️ Wir hoffen, er macht allen Mut, die eine längere Eingewöhnungsphase haben, gemeinsam mit dem neuen Familienmitglied den Weg zu gehen:

Wir sind ohne Hunde großgeworden. Als wir immer mehr darüber gesprochen haben, einen Hund zu uns zu nehmen, war also klar, dass wir relativ bei 0 anfangen. Unsere Katze Emma kommt aus Griechenland; und auch den Hund wollten wir gern aus dem Tierschutz. Es war gar nicht so einfach eine seriöse Vermittlung zu finden, aber die Zeit die man sich nimmt, sich einzulesen lohnt sich!

Bei den ersten Portalen war es nicht möglich nach Hunden zu filtern, die auch für unerfahrene geeignet waren. Zunächst gab es aufgrund von Unerfahrenheit dann auch einige Absagen.

Dann haben wir bei TASSO die Möglichkeit gefunden zu filtern und sind so auf den Tierschutz Verein Europa e.V. gekommen. Es gab jede Menge Hunde und Hündinnen. Mit unseren Anforderungen hatten wir schon sehr spezifische Vorstellungen (verträglich mit Katzen, Hunden, Kindern und kastriert. In der Stadt musste er zurechtkommen können, ins Büro sollte er mitkommen, nach Möglichkeit übers Knie gehen, struppeliges / rauhaariges Fell fänden wir toll) Aber auch da gab es sogar noch Auswahl – und da war dann auch Kalle (damals noch Cooper) dabei.

Auf den Bildern mit seinen Knopfaugen sah er schon sehr knuffig aus. Der Text beschrieb ihn als ruhigen und entspannten Hund, der immer mal schaut, ob alles ok ist und insgesamt gut mit sich zurechtkommt. Katzen waren auch kein Problem. (Es gaben einen Videobeweis, das fanden wir toll. Generell haben wir viele Videos und Fotos aus Spanien bekommen. Das hat uns sehr geholfen)

Im ersten Telefonat konnten alle Vorstellungen wertfrei diskutiert werden und es zeichnete sich ab, dass der kleine Mann wohl ziemlich genau alles abdecken würde was wir suchten.

Beim zweiten Telefonat ging es dann schon recht zur Sache, wann war der Transport, was braucht es, wo wäre die Übergabe.

Wir hatten Anfang Dezember 2023 damit gerechnet im Frühjahr 2024 den Hund zu uns zu nehmen. Freunde hatten mir geraten, sich früh genug zu bewerben, da Quarantäne, Einreise, Überprüfung und co durchaus dauern können. Kalles Transport Termin war für den 16.12.23 angesetzt. Das war eine harte Entscheidung, so kurzfristig, eine Woche vor Weihnachten ohne Erfahrung einen Hund aus Nordspanien zu nehmen. Am Ende haben wir uns für den Hund entschieden.

Das war so aufregend! Der Transport kollidierte mit einer Hochzeit, aber der Verein war sehr unterstützend, hat alles probiert und am Ende konnte Kalle eine Nacht unterkommen und wir haben ihn am 17.12.24 abgeholt. Die sechsstündige Autofahrt hat der kleine Mann toll mitgemacht, auch zuhause war alles ok.

Und dann kam die erste Nacht, Kalle hat nicht eine Minute geschlafen. Es sollte die erste von vielen sein – Kalle hat sich schwergetan anzukommen. Das kann man ihm nicht verübeln, neues Klima, andere Geräusche, neue Sprache, die Kastration war auch nicht lange her.

Aber als die erste Woche rum war und der Hund immer noch nicht schlief (auch tagsüber nicht), wurde es zäh. So lange wir in Bewegung waren, war es ok, aber sobald wir uns hinsetzten war er am Laufen, Bellen, Kratzen und kaum zu beruhigen. Wir mussten im Schichtsystem schlafen.

Dazu kam schlimmer Durchfall, Wurmbefall und die Futterumstellung. Die Wurmmittel haben ihr übriges getan. Ganz stubenrein war er auch nicht.

Als wir wieder arbeiten mussten wurde es richtig anstrengend. Kalle war immer noch am Laufen, sobald wir saßen. Ins Büro war also keine Option, der Durchfall war immer noch da.

Dann kam noch die Diagnose, dass er traumabedingt auf einem Auge grauen Star hat, quasi blind ist. Das hat uns noch mal echt umgehauen. Wir waren die ganze Zeit in Kontakt mit dem Verein, der uns transparent aufschlüsseln konnte, wo die Info Verschütt gegangen war und auch finanziell unterstützt hat.

Unsere Katze Emma interessierte ihn zunächst kaum, was wir als gutes Zeichen nahmen, aber durch unsere Unsicherheit und Nervosität – wir konnten anfangs nichts einschätzen, war das jagen oder spielen, Knurren oder nur Interesse? – haben wir ihn ordentlich unter Druck gesetzt und verwirrt, sodass die beiden einige Zeit brauchten.

Nach knapp 4 Wochen wurde es endlich besser: die Wurmmittel wirkten, genauso wie Möhrensuppe in rauen Mengen, das Auge war soweit unproblematisch und mit Augentropfen im Griff.

Wir wurden ruhiger, was auch Kalle beruhigte. Er kam mit ins Büro, lernte die Wege und die Familie kennen.

Inzwischen haben wir gelernt, dass Kalle schnell mit zu viel Bewegung und Eindrücken überfordert ist. Seit er in seinem Lastenrad unterwegs ist, haben wir einen anderen Hund. Der kleine Mann schläft morgens länger als wir, ist ruhig und verschmust. Morgens machen wir Kaffee und dann müssen wir aufs Sofa, denn Kalle braucht ja seine Kuscheleinheit, auch Emma ist da manchmal dabei!

Kalle kann nach 8 Wochen nun Fahrstuhl fahren, Bahn und Bus hat er auch gemeistert (Hauptsache er kann vor der Tür stehen und rausschauen)

Andere Hunde waren noch kein einziges Mal ein Problem, mit Emma ist er schon einige mal Nase an Nase gewesen. So lange die Futterstellen getrennt sind, kommen die beiden sehr gut zurecht, können sogar schon mehrere Stunden alleine sein.

Kalle macht sich toll in der Hundeschule, der kleine Mann ist unglaublich gut darin sich anzupassen.

Inzwischen bereichert er unseren Alltag. Ist er nicht bei uns, vermissen wir ihn, die täglichen Spaziergänge tun allen gut. Inzwischen kann Kalle auch mal mit joggen kommen.

Wir sind gespannt, wie es weiter geht, im März steht ein längerer Urlaub an (der stand leider schon bevor wir überhaupt von Kalle wussten, in der Zeit geht es in ein Hundehotel), im Frühling werden seine Zähne einmal gemacht.

Wir haben ernsthaft und öfters mit uns gehapert, ob wir den Hund behalten. Wirklich. Wir hatten uns so fest vorgenommen, dass wenn man sich für ein Tier entscheidet, dass man das auch durchziehen muss. Aber Kalle und vor allem auch sein Leiden waren schwer zu ertragen. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass wir das zusammen mit ihm durchgestanden haben. Der kleine Mann wird sehr geliebt und gibt uns unendlich viel zurück.

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