La Carolina im September 2014

La Carolina im September 2014
Ich war als langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter des TSV Europa im September in La Carolina um das Tierheim, die Tiere und helfenden Hände kennenzulernen.
Hier in La Carolina (Andalusien), ca. 16.000 Einwohner, das mitten im Nationalpark Sierra Morena auf einer Höhe von 648 m über dem Meer liegt, befindet sich das Tierheim A.P.A.P. San Juan de la Cruz
Hogar de Asis.
Dort helfen Marieta und Consuelo unermüdlich den Hunden aus der Region. Diese beiden Frauen haben ein vorzeigbares Objekt ins Leben gerufen und das nur aufgrund ihres unermüdlichen Fleißes und persönlichen Einsatzes. Natürlich kann man keinen Vergleich zu einem deutschen Tierheim anstellen; es fehlt an allen Ecken und Enden, angefangen von Futter, über Medikamente, wie Antibiotika, Wurmkuren, Binden, Alkohol, Mittel gegen Flöhe und Zecken, Augentropfen, Shampoos, Bürsten, Hundekörbe aus Plastik, Plastikplanen als Schutz gegen Wind und Sonne, Wasch- und Reinigungsmittel, Eimer und vieles, vieles mehr.
Dringend werden benötigt Krallenschneider und Gummihandschuhe.
Die Hunde und die Unterkünfte machten einen guten gepflegten Eindruck. Die Tiere bekommen viel persönliche Zuwendung und für ein Tierheim in dieser Größenordnung nehmen sich diese beiden Menschen viel Zeit für die Pflege.
Hinter all dem Stolz und der Schönheit des Landes gibt es Unfassbares zu entdecken:
– ausgesetzte, gequälte, verhungernde, erhängte, vergiftete, erschossene Tiere.
– Perreras (Hundeauffanglager=Tötungsstation)
– Stierkampf als kulturelles Erbe
– Tierquälerei als staatlich subventionierter und geduldeter Volkssport?
– Tierschutzgesetze nur pro forma?
Wenn viele Menschen in Deutschland der Meinung sind, all diese schrecklichen Dinge würden in Spanien nicht passieren, könnten sich hier tagtäglich vom Gegenteil überzeugen. Spanier, vor allem Männer, sind der berzeugung, ihre Hunde nicht kastrieren lassen zu müssen, weil sie der Meinung sind, ihre eigenen Genitalien würden durch diesen Eingriff ebenfalls entfernt.
Im Moment leben in diesem Tierheim ca. 50 Hunde aller Größen und Rassen. Von der Stadt La Carolina bekommt das Tierheim seit ca. 2 Jahren keinerlei Unterstützung mehr. Wasser und Stromkosten werden von Marieta und Consuelo getragen.
Eine kleine Zahl von Menschen aus La Carolina unterstützen das Tierheim mit geringsten Mitteln um die Tiere halbwegs ernähren zu können.
Marieta und Cosuelo kümmern sich zusätzlich um streunende Katzen. Eine Kastration wird von der Stadt mit der Begründung abgelehnt: Katzen sind Mäuse- und Rattenfänger und damit nützlich! Auch hier fehlt es an Geldmitteln für Futter.
Aktuelle Stiuation: Ein kleiner Hund, der vor kurzem mit schrecklichen Verletzungen abgegeben wurde, d.h. Ohren und Schwanz zum Teil abgeschnitten, musste dringend tierärztlich versorgt werden.
Auch bei diesem Tierheim ist die Unterstützung des TSV Europa mehr als dringend notwendig.
Waldemar

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