Besuto

Beschreibung

Name: Besuto
Rasse: Deutsch-Kurzhaar-Mix
Geboren: 11.05.2011
Größe: 60 cm und 23 kg
Krankheiten: keine, Mittelmeertest negativ
Aufenthaltsort: Hogar de Asis, La Carolina

'Mehr tot als lebendig' ist so eine Redewendung, die man einfach daher sagt. Bei mir war es bittere Wahrheit. Ich war ausgesetzt, wie so viele von uns Jagdhunden. Vielleicht war ich meinem Besitzer schon 'zu alt' oder er hatte einen neuen Hund und ich war nicht mehr interessant oder vielleicht hatte er auch einfach keine Lust mehr aufs Jagen und damit auch keine Verwendung für mich.
Fest steht, dass wir Jagdhunde in Spanien keinerlei Lobby haben. Wir sind 'Köter' kaum mehr wert als die Ratten in der Kanalisation.

So ist es auch logisch, dass mir keiner half; ich stromerte wochenlang durch die Felder in der Nähe von La Carolina, aber keiner hielt es für nötig, im Tierheim Bescheid zu sagen. Jetzt im Winter ist es auch in Spanien kalt und mein kurzes Fell ist kein guter Schutz. Und da man in Spanien noch immer der Meinung ist, bei einem Jagdhund muss man die Rippen sehen, sonst ist er zu fett, hatte ich auch nicht viel Reserve, um der Kälte zu trotzen.

Schnell ist man an einem Punkt, wo man alles isst, Hauptsache, irgend etwas im Bauch. Und dann lag da plötzlich dieses Stück Wurst, mitten im Feld! Ich konnte mein Glück kaum glauben und schluckte es gierig hinunter. Sofort spürte ich ein Brennen in Maul und Bauch, Übelkeit, mir wurde ganz schwindelig und ich verlor die Besinnung.

Als ich wieder zu mir kam, schaute ich in gleißendes Licht von Neonröhren. Es roch nach Tierarzt und der Typ, der sich über mich beugte, sagte gerade: Er kämpft, aber er hat viel Gift geschluckt. Ich glaube nicht, dass er es schafft. Es war der Tierarzt, seine Stimme war warm und freundlich, ich spürte streichelnde Hände auf meinem Fell. Dann wurde es wieder dunkel um mich.

Hey, Moment, jetzt aufgeben, wo mir der Himmel diese lieben Menschen geschickt hatte?! Kam mir doch gar nicht in den Sinn! Zwei lange Wochen kämpfte ich mich zurück ins Leben, immer liebevoll begleitet von dem Tierarzt und seinem Team. Sie sagten, mich hätte jemand in den Feldern gefunden und doch so viel Anstand gehabt, mich wenigstens in die Klinik zu bringen. Und obwohl sie es nicht geglaubt haben, dass ich es schaffe, haben sie alles für mich getan.

Und hier bin ich wieder! Neben der Vergiftung hatte ich wohl auch noch ein paar Rippen gebrochen von einem Unfall, aber das ist jetzt alles abgeheilt. Jetzt darf ich in Marietas kleinem Tierheim wohnen, genieße es, dort einfach in der Sonne zu chillen oder mal eben eine Streicheleinheit abzuholen. Ich bin ruhig und sanft zu allen anderen, auch zu der kleinen Samtpfote hier. Nur beim Fressen bin ich nervös und knurre. Ich denke nach der Geschichte versteht ihr das aber.

Ich habe die wilden Jahre hinter mir, ich bin freundlich und gehorsam und mittlerweile auch wieder ein echter Prachtbursche. Mit Katzen habe ich auch keine Probleme. Gibt es dort draußen in Deutschland vielleicht eine liebe Familie, die mir nach all dem Unglück zeigen will, wie schön ein Hundeleben eigentlich sein kann? Zu allen Fragen bezüglich meiner Adoption melden Sie sich doch bitte bei meiner Vermittlerin Nina Friedrich.