La vida solo tiene dos dias

Als aktives Mitglied des Tierschutzverein Europa verbinde ich immer wieder gerne meine Urlaubsreisen mit Besuchen in unseren Partnertierheimen (selbstverständlich von mir privat finanziert). Und dieses Jahr hatte ich das ganz große Glück zum ersten mal das Tierheim „Hogar de Asis” in La Carolina kennen- und vor allem lieben zu lernen! 

Bisher hatte ich in meiner Vermittlungstätigkeit eher weniger Berührungspunkte mit dieser Kooperation, aber es lag auf dem Weg zum Urlaubsziel und ich fragte, ob ich nicht einmal vorbeikommen könnte, in das tiefste, heiße Andalusien.

Das Tierheim befindet sich am Rande eines Industriegebietes und man kann es nur über einen kleinen Schotterweg erreichen, rechts und links liegen trockene Hügel, eine heruntergekommene Müllabladedeponie mit sehr vielen Katzen und es gibt auch einige Gelände von Jägern mit vielen Galgos drauf. Im Allgemeinen ist La Carolina ein sehr jagdreiches Gebiet, warum im Tierheim auch hauptsächlich Galgos, Podencos, Bodegueros andere Jagdhundrassen und natürlich auch ein paar Mischlinge untergebracht sind. 

Ich lief an das Tor und wurde von einem vierbeinigen Empfangskomitee freudig bellend erwartet. Was mir gleich auffiel, die Hunde waren überhaupt nicht aggressiv, obwohl ich ihnen absolut fremd war und einfach an ihrem Tor stand.

Doch ich wurde nicht nur von den Hunden freundlich aufgenommen, sondern sofort kam unsere liebe Tierschutzpartnerin Tere und öffnete mir das Tor, ihr Tierheim und auch ihr Herz…… Tere eine typisch andalusische Seele mit herzlicher Gastfreundlichkeit! Zwischen uns Beiden hat es nicht nur auf menschlicher Ebene sofort gepasst, sondern wir verstanden uns auch mit meinen geringen Sprachkenntnissen vom ersten Moment an sehr gut. Absolut bewundernswert wie kompetent und erfahren ihr Umgang mit den vielen verschiedenen Hunde ist. Man kann sofort sehen, dass sie jeden ihrer Schützlinge gut kennt und dessen Verhalten gut einschätzen kann. Sie kennt alle Namen auswendig und die dazugehörige Geschichte, bei dieser großen Vielzahl an Schicksalen wirklich nicht einfach. 

Tere ging mit mir als allererstes in das große Gebäude, welches aus Backsteinen gebaut ist. Weshalb ich das explizit erwähne, das Gebäude ist im Vergleich zu einer Containerhalle gut isoliert, was in den heißen Sommermonaten extrem wichtig ist. In La Carolina sind es teilweise bis 47 Grad und abends um 20 Uhr waren es immernoch 35 Grad, was für die Hunde eine enorme Belastung ist, gerade für die alten oder kranken Mäuse.

Die Halle hat oben auch Fenster, sodass man lüften oder aber auch verdunkeln kann, um die Temperaturen erträglich zu halten. Rechts und links befinden sich lange Zwingerreihen, mit jeweils 2-4 Hunden darin. Positiv aufgefallen ist mir auch, dass die Gruppen sehr harmonisch zusammengestellt waren und es keine Beißerein gab, so wie ich es schon in anderen Tierheimen erlebt habe. Jeder Zwinger hat einen kleinen Auslauf nach draußen, sodass man auch mal frische Luft schnappen kann. Im Winter bekommen die Hunde Decken zum Schlafen in ihre Zwinger. Jetzt im Sommer suchen sie allerdings die Kühle und legen sich am allerliebsten auf den blanken Betonboden oder in ein Plastikkörbchen ohne zusätzliche Decke. Es stand in jedem Zwinger ein Eimer mit frischem Wasser und alle Zwinger waren schon sehr sauber gemacht worden. Es gab kaum Geruch oder Fliegen, man merkt das Tere sehr viel wert auf Sauberkeit legt, auch um Krankheiten zu vermeiden. 

Tere und Josephine sind ebenfalls ehrenamtlich tätig, sie bekommen nichts für ihre freiwillige Arbeit von der Stadt, sondern man nennt sie „Volontarios”. Die beiden Frauen arbeiten jeden Tag aus freiem Willen 4-6 Stunden im Tierheim ohne Bezahlung. Im  Hochsommer fängt ihr Tag schon um 7 Uhr morgens an, im Winter erst um 9 Uhr. Doch wenn dann am Mittag alle Zwinger sauber, die Hunde gefüttert sind, frisches Wasser aufgefüllt und jeder einmal durch den Auslauf flitzen durfte ist noch lange nicht Schluss, dann stehen zum Beispiel noch Tierarzttermine an. Und abends zwischen 18 und 20 Uhr geht nochmal eine von den beiden ins Tierheim, um Medikamente zu verabreichen zum Beispiel das Alopurinol für die Leishi-Hunde. 

Es gibt im Tierheim drei große Ausläufe, in denen dann alle Hunde während der Anwesenheit von Tere und Josephine frei laufen und spielen dürfen. Auch hier habe ich kaum Reibereien beobachtet, vielleicht mal ganz kurz wegen eines Würstchen, aber undramatisch und Tere hat immer ein Blick auf die Bande, sodass sie zur Not auch mal mit einem beherzten „Brüller” für Ordnung sorgen kann. Die Hunde respektieren sie und Josephine als Chefin und gehorchen…meistens  😉 

Nachts gehen alle Hunde zum Schlafen in ihre Zwinger. Dann ist der Auftritt der Giganten: unsere Herdenschutzhunde. Sie dürfen sich nachts in den Ausläufen frei bewegen und aufpassen, dass niemand einbricht und ihren kleinen Freunden etwas tut. Leider gibt es immer wieder Einbrüche, um Futter zu klauen oder gar Hunde! Mit der Hilfe unserer tollen Herdenschutzhunde, welche teilweise auch auf der Homepage zur Vermittlung stehen, gab es glücklicherweise keine schlimmen Vorfälle mehr. 

Am zweiten Tag während meinses Aufenthalt kam eine große Lieferung Futter, das vom Tierschutzverein Europa finanziert werden konnte. Tere und ich haben uns so sehr gefreut zwei bis oben hin beladene Paletten mit gutem Futter zu sehen! Doch nicht nur wir, sondern vor allem die Hunde  🙂

Dank großzügiger Spender, die es immer wieder gut mit dem Tierschutzverein Europa meinen, können wir dafür sorgen, dass ganz viele kleine Hundemägen für eine Weile sicher gefüllt sein werden und keiner Hunger leiden muss. 

Vor lauter Hunden sind wir am ersten Tag gar nicht dazu gekommen und Tere zeigte mir dann auch endlich mal die gesamte Einrichtung:

Es gibt hier sogar ein kleines Krankenzimmer, in dem sich eine Waage befindet, ein Kühlschrank für Medikamente und eine Grundausstattung an Versorgungsmaterial. Hier dürfen auch mal kranke oder sehr alte Hunde einziehen. Es ist doch etwas ruhiger und angenehmer als im Zwinger und sie können sich besser erholen. 

Es gibt ein kleines Räumchen mit einer Waschmaschiene und Trockner, aber der wird fast nie benutzt, weil man bei dem hiesigen Wetter alle Decken und Tücher draußen über die Zäune zum Trocknen hängen kann. Das gefällt auch den Hunden meistens, denn da wird dann eine Decke auch mal kurzerhand zum Spielzeug umfunktioiniert und solange daran gezogen, bis es nur noch kleine „Servietten” sind  😉

In einem Raum werden dann die Sachspenden, welche wir dank Spender immer wieder nach La Carolina schicken können, gelagert. Hauptsächlich wird natürlich Futter benötigt, waschbare Decken, Handtücher, Halsbändchen, Spielzeug, Putzmittel … eigentlich alles rund um den Hund. 

Tere führte mich auch noch in einen kleinen gekachelten Raum, der als eine Art Quarantäne dient, hier haben mich zwei riesige Augenpaare aus winzigen Köpfchen angeschaut: Adele und Amelie, zwei Töchter von Camelia, welche auch bald zur Vermittlung stehen werden. Leider haben es die beiden Geschwisterchen nicht geschafft und sind an Parvovirose gestorben. 

Während meines Aufenthalts habe ich zusammen mit meinem Tierschutzkollegen Waldemar ganz viele Fotos und Videos der eingestellten Hunde gemacht. Diese sind mittlerweile alle hochgeladen, die Texte angepasst oder ergänzt, Profilbilder ausgetauscht und wir hoffen nun von ganzem Herzen, dass diese wundervollen Seelen dadurch besser wahrgenommen und gesehen werden.

Schauen Sie gerne mal vorbei: Leonides unser sanfter Jungspund, Paco unser humpelnder Senior, Valdemor unser gute Laune Garant, der Hutdieb Luigi, unser Riesenbaby Angelo, die schüchterne Pamela, Wirbelwind Emily, die verspielte Cristin, Langzeitinsassin Libia … so viele Schätze, die auf ein tolles Zuhause warten!! Und JEDEN TAG als ich dort war kamen mehr Hunde an, zum Beispiel Amigo, der von oben bis unten mit Zecken übersäht war und überglücklich und sehr geduldig die Entfernungsprozedur über sich hat ergehen lassen. 

Sicher fragen Sie sich warum die Überschrift meines Textes heißt „La vida solo tiene dos días” = das Leben hat nur zwei Tage.

Als mein Abschied angebrochen war, musste ich natürlich weinen. Auch wenn ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken, es gelang mir selbstverständlich nicht, denn ich hatte in der kurzen Zeit nicht nur die Hunde wie meine eigenen liebgewonnen, sondern auch die Menschen um das Projekt herum! Tere kam, nahm mich in den Arm und sagte mit ihrem berühmten andalusischen Dialekt „Ach Regina, ihr Deutschen seid immer so ernst, schau mal, La vida solo tiene dos días” und diese zwei Tage muss man genießen und das beste draus machen, auch wenn eben nicht immer alles so läuft, wie man es sich wünscht.” Und ja, sie hat absolut recht! Das Gute ist, diese Worte hört man ja oft, aber wenn einem jemand das sagt, der auch danach lebt, dann nimmt man es viel eher an und so ist es bei unserer Tere. 

Nun sitze ich hier, und ja, auch jetzt gerade fließen die Tränen, denn ich weiß es gibt einige Hunde, die werden dieses Tierheim wohl nicht mehr verlassen. Aber sie wissen und akzeptieren es und machen trotzdem das Beste aus ihrem Leben … und das sollte ich und wir alle wohl auch tun. 

In diesem Sinne Adios Amigos, bis ganz bald, der nächste Flug ist bereits gebucht 😉

Ich möchte hier an dieser Stelle auch gerne meinem Reisepartner Waldemar ein herzliches „Muchas Gracias” sagen, durch den ich diese Reise so in dieser Form überhaupt nur realisieren konnte. Und natürlich Dankeschön für das viele schöne Bildmaterial, welches hoffentlich ganz vielen Hunden helfen wird!  

Fotos: Jakob Schwarz und Regina Ehrat

Weg zum Tierheim
Empfangskomitee
Rundgang durchs Tierheim
Außengelände
Zwinger
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