Katzentest bei ADA Canals

Mag sein, dass es die ausgesprochenen „Katzenmenschen“ oder „Hundemenschen“ immer noch gibt. Doch wir erleben eigentlich immer häufiger, dass tierliebe Menschen ganz verschiedene Tierarten als Familienmitglieder betrachten. Deshalb werden wir Vermittlerinnen häufig gefragt: „Und wie verträgt sich der Hund denn mit …“. Danach folgen sehr unterschiedliche und auch manchmal exotische Tiere. Aber am häufigsten kommt die Frage nach der Katzenverträglichkeit. Wir geben diese Frage dann weiter an unsere Ansprechpartnerinnen im Tierheim. Heraus kommt ein „Ja“ oder ein „Nein“. Wieviel Aufwand hinter einem dieser kleinen Worte steckt, erfahren wir heute. Wir treffen Fanny, die sich selbst als die „Cat-Lady“ des Vereins ADA Canal bezeichnet. Sie nimmt streunende Katzen auf und kümmert sich um mehrere Futterstellen in ihrer Wohngegend. Sie hat also genügend Mitbewohner, um einen aussagekräftigen Katzentest zu machen. Allerdings müssen die Hunde erst mal zu ihrer Wohnung gebracht werden. Denn sie befinden sich eine halbe Stunde entfernt im Tierheim. Da wir heute dabei sind, können wir gleich drei Hunde testen: Kai, Nata und Bella. Als wir im Tierheim ankommen, nimmt Fanny sich Zeit, um jeden Hund dort mit ein paar Streicheleinheiten zu begrüßen. Dann werden die drei Hunde, die heute getestet werden, aus ihren Zwingern geholt. Die erste Aufregung ist die Autofahrt. Man weiß nie, wie ein Hund aus dem Tierheim das Autofahren verträgt. Heute ist es nur Kai, der sehr aufgeregt ist. Es ist offensichtlich seine erste Autofahrt.

Kai und Nata sind die ersten, die mit ins „Katzenhaus“ dürfen. Wir werden von Fannys Mutter und ihrem Bruder in dem wunderschönen alten Haus sehr nett empfangen. Sie sind es gewohnt, dass sie in die Tierschutzarbeit eingebunden werden. Fannys Mutter füttert die streunenden Katzen im Dorf und ihr Bruder übernimmt oft Tierarztbesuche, ihre Schwester Amparo kümmert sich mit ihrem Partner Basilio um die Hunde im Tierheim. Tierschutz ist hier Familienalltag.

Kai und Nata schnuppern interessiert herum und holen sich überall Streicheleinheiten ab. Für Nata sind Katzen ungefähr so interessant wie die Grünpflanzen im Patio. Kai ist neugierig, zeigt aber keinerlei Aggression. Bestanden. Eigentlich könnten wir beide gleich wieder zurück zum Auto bringen, aber wir stehlen uns noch einen kleinen gemeinsamen Moment. Es sieht so richtig und natürlich aus, Kai hier gemütlich auf den Fliesen liegen zu sehen. Und nicht im „Jail“ wie Fanny den Zwinger im Tierheim passenderweise nennt. Aber wir haben keine Zeit. Denn Bella warten noch im Auto. Sie hat die Chance auf ein zu Hause über einen anderen Tierschutzverein. Denn nach Deutschland darf ihre Rasse nicht mehr eingeführt werden. Ist sie verträglich mit Katzen, darf sie das Tierheim bald verlassen, wenn nicht, dann muss sie weiter auf ihr Glück warten. Bella ist sehr aufgeregt bei der ersten Katzenbegegnung. Noch machen wir uns Hoffnung, dass es einfach die neue Umgebung und der spannende Katzengeruch ist. Doch leider ist bald klar, wäre Bella nicht an der Leine, dann gäbe es kein Halten mehr. Wir sind bedrückt. Für Bella ist der Auszug aus dem Tierheim in unbestimmte Ferne gerückt. Sie weiß zum Glück nicht, was das Schicksal gerade entschieden hat und läuft fröhlich zurück zum Auto. Wir treten die Heimfahrt an, um die Hunde zurück ins Tierheim zu bringen. Nach einem halben Tag und zwei Fahrten zum Tierheim und zurück kann Fanny die Frage „Ist der Hund katzenverträglich“ beantworten. Wir freuen uns sehr für die zarte Nata. Sie darf bald in eine Pflegestelle umziehen. Und der menschenbezogene und verschmuste Kai hat seine Chancen auf ein zu Hause um alle Katzenliebhaber auf dieser Welt vergrößert. Und wir drücken Bella ganz fest die Daumen, dass sie von einem „Hundemenschen“ entdeckt wird.

Fotos: @annetteetges

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