30. Mai 2025Alte Hunde im Tierheim– die weisen Seelen unter uns

Wir haben in den letzten Wochen und Monaten leider erleben müssen, dass mehrere Hunde im Tierheim gestorben sind: Peque von Hogar de Asis, der schon gestorben ist, bevor er auf die Webseite kam. Asia und Smocky aus dem Tierheim Felican, Sergui von ADA Canals und nun auch noch Opi Groucho von APAP. Es macht uns zutiefst traurig, dass wir es nicht geschafft haben, für diese Oldies ein Zuhause zu finden. Unser einziger Trost ist, dass sie durch die Mitarbeiter:innen und Freiwilligen im Tierheim wenigstens noch erfahren durften, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Aber das ist natürlich nicht dasselbe, wie ein richtiges Zuhause zu haben. Deshalb möchten wir hier das Herzensanliegen von Pia teilen, die alten Hunde in den Tierheimen nicht zu vergessen. Sie arbeitet für APAP und durfte viele alte Hunde jahrelang begleiten und erzählt uns, wie sie die alten Hunde erlebt:

„Ich habe verschiedene „Kategorien“ alter Hunde im Tierheim kennengelernt. Leider habe ich viele alte Hunde kennenlernen müssen, die bereits ihr gesamtes Leben im Tierheim verbracht haben. Eines hatten diese Hunde alle gemeinsam, es waren höchst sozialverträgliche Hunde, die nichts anderes im Leben kannten als ihre Hunde“familie“ im Tierheim.

Ich habe einmal die älteren Hunde kennenlernt, die das Leben im Tierheim als ihres akzeptiert und sich angepasst haben. Sie waren entspannt im Alltag und haben häufig für unsichere Hunde eine wichtige Rolle übernommen. Unsichere oder junge Hunde haben sich gerne an ihnen orientiert, da sie Ruhe und Gelassenheit ausgestrahlt haben, dazu zählte z.B. unser Groucho oder Arundo. Dann gibt es die alten Hunde, die bereits ihr gesamtes Leben im Tierheim verbringen und niemals ankommen. Diese Hunde sind vergessene Seelen, die ihr gesamtes Leben in Stress, Angst und Sorgen verbringen. Sie kennen die Routinen im Tierheimalltag, können sich aber nie richtig öffnen oder „fallen lassen“. Das sind in der Regel Hunde, die im Tierheim ihr Leben lang unsicher und ungesehen bleiben😔, wie z.B. unser Kappy oder unser Bob damals. Viele dieser Hunde verlieren im Laufe ihres Lebens immer wieder wichtige Sozialpartner, weil diese adoptiert werden und sie jedes Mal zurück bleiben müssen. Dazu kommt, dass das Leben im Tierheim kalt, nass, laut und unbestängig ist, die Hunde auf Beton und Plastik leben, was bei den Oldies zu Gelenkschmerzen führt. Ich habe auch oft beobachtet, dass die alten Hunde durch die mangelnde Bewegung kaum Muskulatur, geschweige denn Kondition haben. Es ist ein hartes Leben, was ihnen mental und körperlich viel abverlangt.
Es gibt auch noch die alten Hunde, die im Alter im Tierheim abgegeben werden. Für diese Hunde bricht eine ganze Welt zusammen. Sie verstehen nicht, wo sie sind und warum. Sie warten oft darauf, dass ihr Besitzer sie wieder abholt und kommen schwer mit dem Stress und der Lautstärke zurecht. Sie sind tief traurig und gebrochen. Sie leiden sehr unter der Situation.
Ich hatte das Glück, dass ich bei allen dieser „Kategorien“ alter Hunde auch Adoptionen miterleben durfte🙏🏻, beispielsweise von Arundo, Bob, Zar, Romo … Alles Hunde, die ihr Leben im Tierheim verbracht hatten und im Alter adoptiert wurden.
JEDER dieser Hunde hat durch die Adoption sein Glück gefunden. Alle Hunde haben sich geöffnet, egal ob sie vorher scheu oder ängstlich im Tierheim waren, teilweise 10 Jahre lang. Mit den Adoptionen wurden diesen Seelen Chancen gegeben, endlich sie selber sein zu dürfen. Behütet und geliebt, weg von Stress, Kälte, Lärm. Jede Seele wird dankbar sein, egal wie alt sie ist. Die alten vielleicht sogar etwas mehr, weil sie ein schweres Leben voller Entbehrungen kennen. Alte Hunde haben oft diesen Blick, sie schauen in dein Herz. Gebt alten Hunden eine Chance. Es lohnt sich IMMER, egal wie sie im Tierheim sind, bei dir Zuhause können sie endlich ankommen und werden sie selber sein. Und unendlich dankbare Freunde für den Rest ihres Lebens ❣️