ADA Canals

ADA – Associacio per a la Defensa dels Animals – steht dafür, alle Tiere zu beschützen, egal in welcher Verfassung sie gefunden werden und auch ganz gleich, welche Art von Tier.

2013 fing alles an. Auf einem Grundstück, das ursprünglich einer Frau gehörte, die deutsche Schäferhunde züchtete. Da sie für dieses Grundstück keine Baugenehmigung erhalten hatte, überließ sie es den Tierschützern.

Auf diesem Grundstück wurden nach und nach provisorische Zwingeranlagen errichtet, aber der langfristige Plan war klar, dass auch sie gerne eine Anlage schaffen wollten, um mehr Hunde in ordentlichen Zwingern geschützt unterzubringen. Diese Anlage blieb nur eine Wunschvorstellung, weil auch diesmal keine Baugenehmigung erfolgte und so begaben sich die Tierschützer auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit.

In Spanien ist es noch die traurige Wahrheit und Alltag, dass es Perreras (Tötungsstationen) gibt und so ist es auch hier in der Nähe von Canals. Nach langen Verhandlungen, Behördengängen und schlaflosen Nächten erhielten die Tierschützerinnen vom Verein ADA Canals die Chance, eine dieser Stationen zu übernehmen. Damit haben sie nun eine Anlage zur Verfügung, wo sie ihre Hunde unterbringen können.

Mit der Übernahme haben sich auch neue Verpflichtungen ergeben. Die Perrera ist das städtische Tierheim, alle Fundtiere und behördlich beschlagnahmten Hunde müssen hier einen Platz finden. Diese Hunde aufzunehmen, gehört jetzt zur Aufgabe von ADA Canals. ADA muss dazu rund um die Uhr (24h im gesamten Jahr) erreichbar sein, um Hunde aus 28 Gemeinden einzusammeln, wenn die Polizei sie anruft. Sollten sie nicht erscheinen müssen sie eine Strafe bezahlen. Neben dem Einsammeln der Hunde, müssen sie auch einen Bericht an das zuständige Polizeirevier schreiben und die Fundhunde veröffentlichen, sodass die Besitzer die Chance haben, die Tiere wieder abzuholen.

Die alte Perrera wird Tosal genannt und hat 40 Zwinger auf 2 Reihen mit je 20 Zwingern aufgeteilt und ein Nebengebäude. Das Gelände, was dazu gehört, ist riesig und soll langfristig eingezäunt werden, um noch bessere Auslaufmöglichkeiten für die Hunde zu bieten. Aktuell Stand Januar 2022 ist das Hauptgelände eingezäunt und untereinander auch nochmal unterteilt, dass die Hunde in Gruppen raus können. Im Nebengebäude werden die kleineren und älteren Hunde untergebracht, weil es dort wärmer ist während der kalten Jahreszeiten. Futter, Decken und andere wertvolle Spenden werden auch im Nebengebäude gelagert. Fließendes Wasser gibt es zwar, aber nur kalt und auch nur mit so wenig Druck, dass immer nur eine Person die Zwinger sauber machen kann. Das Abwasser wird in Tanks gesammelt, die immer wieder entleert werden müssen. Elektrizität kann nur über einen Benzingenerator erzeugt werden, also sind die Zwinger unbeheizt und nur Körbchen mit Decken und provisorische Planen können die Hunde im Winter ein bisschen wärmen.

Der Kaufpreis war für den kleinen Verein zu hoch, weshalb sie monatlich eine Summe wie eine Miete zahlen, um langfristig das Gebiet mit dieser Abzahlung zu erwerben.

Neben dem Tosal, gibt es in Canals noch das sogenannte Retend, was der Polizei gehört. Dort sind sechs kleine Zwinger, in denen auch Hunde untergebracht sind. Das Retend ist von hohen Mauern umgeben und befindet sich in einem kleinen Industriegebiet. Da die Zwinger so klein sind, kommt ein Vereinsmitglied hier mehrmals am Tag hin, um die Hunde immer in kleinen Gruppen nacheinander stundenweise in den sicheren Auslauf zu lassen.

Neben diesen zwei Orten bringen sie auch Hunde in eine kleine liebevoll geführte Pension, die eine Britin namens Lindsey führt. Und sie haben das Glück, ein paar tolle Pflegestellen zu haben, die immer wieder Hunde aufnehmen, wenn einmal wieder alles überquillt. Für Hunde mit Problemen, an denen gearbeitet werden muss, nutzt der Verein manchmal eine besondere Pension. Hier werden auch Hunde hingebracht, die überhaupt nicht gut mit dem Stress im Tierheim umgehen können. In dieser Pension wird mit den Hunden mit professionellen Hundetrainern gearbeitet, um sie auf ein Leben in einer Familie vorzubereiten.

Die Tierschützer, die hinter ADA Canals stehen, sind Marga (Vorsitzende des Verein), ihre Schwester Mar (hilft im Tosal und im Retend), Amparo (hilft im Retend und hat Pflegehunde), Monse (betreut ein ganzes Katzenhaus und hilft im Retend), Fanny (hilft im Retend und macht Katzentests), Amparo (sie hilft ihrem Mann Basilio, der einen kleinen Lohn bekommt, um täglich die Zwinger zu reinigen), Rufi (holt die Hunde von der Polizei ab und organisiert Tierarztbesuche), Kirsty (holt ebenfalls Hunde ab, fährt zum Tierarzt und bietet vielen Hunden eine Pflegestelle), Juanjo, Miranda, Marck und die ganzen tollen Helfer*innen, die sonntags immer mit den Hunden spazieren gehen. Die Katzenladys sind Nora und Paqui. Zu betonen ist, dass alle ehrenamtlich arbeiten.

ADA betreut nicht nur Hunde, sondern auch viele Katzen, so haben sie auch mehrere Stellen, wo Katzen untergebracht sind. Dieser ganze Aufwand kostet viel Zeit, Herzblut und natürlich auch viel Geld. Denn die Hunde und Katzen möchten Futter und Wasser haben, saubere Zwinger, die vom Personal gereinigt werden (erhalten Gehalt) und auch tierärztliche Versorgung.
Deshalb freuen sich alle über monatliche Patenschaften für einen bestimmten Hund oder Spenden für den Verein und natürlich über die Adoption eines Vierbeiners. Denn dann wird Platz frei im Tierheim für neue Hunde.

Freiwillige, die hier vor Ort helfen wollen, sind willkommen. Es gibt immer viel zu tun, sei es das Säubern der Zwinger, Erstellen von Foto- und Videomaterial und das Kennenlernen der Hunde für ihre Porträts auf der Webseite oder Hilfe bei Tierarztbesuchen. Es ist körperlich und emotional anstrengend, die Tierschützerinnen vor Ort zu unterstützen. Doch dafür lernt man hier auch ganz besondere Menschen kennen. Und so sind schon einige Freundschaften über Landesgrenzen hinweg entstanden.

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Fotos: Annette Etges, Köln, 2021