Besuch bei Eli for Animals
Die Wohltätigkeitsorganisation Eli for Animals wurde im Jahr 2013 durch unsere Partnerin Claudia Dumitru gegründet. Sie gab ihren gut bezahlten Job in Bukarest auf und sagte der unkontrollierten Vermehrung der freilebenden Straßenhunde und -katzen den Kampf an. Hierzu finden seither in Kooperation mit weiteren Partnerorganisationen in regelmäßigen Abständen Kastrationskampagnen statt, die für die Halter kostenfrei sind und von Menschen von nah und fern in Anspruch genommen werden. Nur so kann das kulturell verwurzelte Problem der Straßentiere am Schopf gepackt werden, um eine nachhaltige Änderung zu erzielen. Auch die Unterbringung und Rehabilitation von kranken, alten oder verhaltensauffälligen Hunden steht bis heute auf Claudias Agenda, ebenso wie die Vermittlung und der Transport von Hunden nach Deutschland und weitere Länder der EU.
Claudia besitzt zwei Privatgrundstücke in Frumusani, etwa 20 km südöstlich von Bukarest, um diese Ziele umzusetzen. Auf ihrem eigenen Grundstück werden aktuell sechs sozial auffällige Hunde in Langzeitpflege, weitere sechs Katzen sowie neuerdings auch zwei Schafe beherbergt und versorgt. Das gegenüberliegende Grundstück wird seid vielen Jahren als Gnadenhof (Sanctuary) genutzt. Dieser bietet mit etwa 1.200 m² Fläche ausreichend Platz für aktuell 28 alte, kranke, sozial auffällige bzw. schwer vermittelbare Hunde. Der Hof besitzt drei separate Freiläufe sowie einen Bungalow mit insgesamt 12 Räumen im Zentrum. Der gesamte Gnadenhof kann über ein kameragestütztes Überwachungssystem vom Haus aus überwacht werden und bietet damit die Möglichkeit, bei Auseinandersetzungen zwischen den Hunden schnell zu intervenieren.
Mittels der durchdacht installierten Zäune und Tore entsteht ein raffiniertes Raumkonzept, welches es möglich macht, die Hunde nach Belieben in den Freiläufen zu separieren oder zu mischen. Den Großteil des Tages können die Hunde sich daher in den Freiläufen bewegen, ohne dass es Probleme gibt. In der Nacht werden die Hunde in Gruppen von zwei bis drei Hunden in dem Bungalow untergebracht. Die Räume sind gefliest, überdacht und mit Betten, Decken sowie Wärmelampen ausgestattetet und bieten daher alles was das Hundeherz begehrt. Vorgelagert zum Freilauf befindet sich auch ein kleiner separater Bereich. Hier werden Neuankömmlinge eingewöhnt und begutachtet. Nach dieser Einschätzung kann für sie der passende Platz im Bungalow gefunden werden.
Die Betreuung der Tiere auf beiden Flächen erfolgt durch Claudia und ihre Nachbarin. Beide kümmern sich liebevoll um ihre Schützlinge. In erster Linie soll der Gnadenhof den Hunden ein Leben in Würde bis zum Ende ihrer Tage ermöglichen, die Vermittlung steht eher im Hintergrund und wird erst nach ausreichender Sozialisierung in Betracht gezogen.
Auf dem Gnadenhof werden zeitweise auch Hunde aus dem städtischen Tierheim Odai untergebracht, um sie für den Transport nach Deutschland vorzubereiten (Kastration, Chippen, Impfen).
Neben dem Gnadenhof betreibt Claudia auch das Transportunternehmen „Eli Pet Transport“. Der Name ist an ihre Wohltätigkeitsorganisation angelehnt. Die Organisation verfügt über zwei Mercedes Sprinter, welche jeweils mit etwa 35 fest installierten Boxen ausgestattet sind. Jedes zweite Wochenende transportiert Eli Pet Transport zwischen 30 und 60 Hunde für den TSV Europa e.V. aber auch für andere Tierschutzorganisationen. Die Route orientiert sich dabei immer an den Adoptanten, führt jedoch in der Regel über Österreich nach München, danach über Frankfurt nach Duisburg und Hamburg und am Ende über Berlin und Leipzig zurück nach Rumänien. Die Transportkosten werden dabei durch einen in der Schutzgebühr enthaltenen Anteil gedeckt. Beim Transport steht die Sicherheit der Hunde stets im Vordergrund. So fahren auf der Transportroute zwei sich abwechselnde Fahrer*innen sowie eine Person, die sich um das Wohl der Hunde kümmert mit. Am Abholort wird akribisch auf Sicherheit geachtet. Den Hunden wird bei geschlossener Transportertür das mitgebrachte Sicherheitsgeschirr angezogen und sie werden von den Profis direkt in das Auto der neuen Familie gebracht und dort gesichert. Ängstliche Hunde werden nur in einer Transportbox übergeben.
(Autor: Nico Bendel)