Reisebericht Spanienfahrt April 2012

Reisebericht Spanienfahrt April 2012:
Am Mittwoch, den 25.04.2012 ging es mit dem Flugzeug von Düsseldorf los nach Mlaga. An Bord waren 3 Vollbluttierschützer voller Vorfreude, Spannung und Aufregung. Nach 3 Stunden Flug sind 2 von uns in Mlaga gelandet und einer machte unfreiwillig einen Zwischenstopp auf Mallorca. Nach langem Warten waren wir dann vollzählig und wurden von einem freiwilligen Helfer den Tierheims Arconatura mit dem Auto abgeholt und fuhren 300 km nach Linares mit dem Auto. Auf dem Weg sahen wir viele Straßenhunde und uns wurde sofort bewusst was wohl in den nächsten Tagen auf uns zukommen würde.
Aber erst einmal trafen wir uns mit vielen Helfern des Tierheims und freuten uns über diese mehr als freundliche Begrüßung und lernten gleich das typische spanische Essen kennen. Danach ging es ins Hotel und wir schliefen für die nächsten Tage vor, da wir uns vorstellen konnten dass wir Bett die nächsten Tage nicht mehr zu sehen bekommen.
Am Donnerstag, den 26.04.2012 fuhren gleich in der Frühe los zum Tierheim Arconatura. Am Zaun stapelten sich schon die Hunde um uns alle als Erster zu begrüßen, wir waren natürlich vorbereitet, in den ältesten Sachen die der Schrank zu bieten hatte. Als wir durch die Tür ins Tierheim traten wurden wir schon völlig eingenommen und jeder versuchte mit 2 Händen min. 20 Hunde gleichzeitig zu kraulen, schnell merkten wir das die oberste Regel ist, sich nicht hin zu hocken, sonst landet man auf dem Boden und ist für alle Zeit verloren in einem Hundemeer voller Freunde und man wird bis zur zweiten Hautschicht abgeschleckt. Das Tierheim ist leider sehr notdürftig aufgebaut und es fehlt einfach alles.
Keinem der Helfer fehlt es natürlich an Lust, Mut, Hoffnung oder völliger Tierliebe, aber leider fehlt es an Mitteln.
Am Nachmittag fuhren wir dann zum Tierheim \“Mi fiel Amigo\“ in Andjar.
Das Tierheim wird von einem einzigen Mann bewirtschaftet. der sich ständig um mindestens 50 Hunde kümmert obwohl auch er voll Tags arbeiten muss. Er kümmert sich mit absoluter Liebe um alle seine Schützlinge und erledigt alles alleine. Trotzdem versucht er den Hunden alles möglich zu machen. Die Hunde sind alle auf dem tierärztlich neuesten Stand, haben Decken und die Zwingeranlagen sind sehr gut aufgebaut, aber natürlich fehlt es auch hier an allen Mitteln.
Am Freitag, den 27.04.2012 um 1:00 Uhr Nachts ging es mit dem Transporter los nach Zaragoza, im Gepäck waren schon 21 Hunde die schon eine tolle Familie in Deutschland, sterreich oder Schweiz hatten die bestimmt schon ganz Doll auf sie warteten. Es war sehr ruhig bei der Fahrt, die Hunde schliefen alle ganz fest. Um 9 Uhr erreichten wir das Tierheim in Zaragoza und waren überwältigt von der Größe. Dort gibt es sehr viel Freilauffläche für die Hunde und es ist sehr sauber, natürlich ist es nicht so das sie dort genug Geld und Helfer haben, aber da es etwas abseits liegt hat es wirklich eine schöne große Fläche.
Wir haben dann dort alle Hunde aus dem Transporter ausgeladen und ließen sie 5 Stunden frei laufen, toben und kraulten natürlich wieder um die Wette.
Wir haben uns entschlossen die Tötungsstation in Movera anzusehen um auch diese Seite in Spanien kennen zu lernen.
Wir haben uns auf alles vorbereitet und haben uns vorher angestrengt nicht schon mit hängenden Köpfen in die Tötungsstation zu gehen. Zu unserem Entsetzen haben wir sofort gesehen das alle Hunde wissen wo sie dort sitzen. Die Hunde sitzen isoliert in ihrem Betonzwinger und starren den ganzen Tag auf Stahl und Beton. Wir haben uns sofort verteilt und stürmten auf jeden Hund zu um ihn zu kraulen und gut zuzureden. Die Hunde waren alle sehr lieb und freuten sich sehr über die Aufmerksamkeit, sofort kamen bei uns die ersten Tränen und wir reichten uns gegenseitig die Taschentücher.
Zu unserem Erstaunen war es sehr ruhig, uns wurde erzählt dass die Hunde kein Essen mehr bekommen. Ich muss bestimmt nicht erzählen warum es so ist. Jeder Hund in dieser Station hat 3 Tage Zeit hat um doch noch eine Familie zu bekommen, was natürlich in 99% der Fälle nicht passiert. Wenn man die 3-Tagesregel hört fragt man sich sofort, welcher Tag heute für den Hund ist den man gerade in der Hand hat……..
Es gibt in einer Tötungsstation mehrere Bereiche in dem die Hunde untergebracht sind. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen.
Wer sich jetzt eigentlich weiter einlesen möchte kann sich gerne einen Bericht auf unserer Internetseite durchlesen.
http://www.tierschutzverein-europa.de/berichteausspanien.php?lang=
Wir sind danach wieder beim Tierheim gefahren und fingen sofort an die Hunde wieder in das Auto zu packen.
Da alle Hündchen sich jetzt über 5 Stunden ausgepowert hatten war es sehr ruhig und die ersten schliefen gleich ein.
Dann ging die Reise los, im Gepäck waren Hunde, denen eine glückliche Zukunft bevor stand.
Wir fuhren recht schnell über die französische Grenze und konnten im Führerhäuschen immer die Klimaanlage für die Hunde verstellen, da es Nachts recht kalt war mussten wir gleich anfangen zu heizen. Durch die Kamera konnten wir sehen dass uns kein Augenpaar anschaute, sondern alle fest schliefen. Also beendete der erste von uns die Schicht und lehnte sich ans Fenster an und versuchte ein bisschen zu schlafen.
Kurz vor der deutschen Grenze wurden wir vom französischen Zoll angehalten, da an der Rückseite des Fahrzeugs steht, dass wir lebende Tiere transportieren. Ich möchte auch noch einmal deutlich sagen, dass wir solche Kontrollen bei jedem Tiertransporter sehr begrüßen. Wir haben den Zöllner unsere Transportlisten, alle Pässe, die Klimaanlage im Laderaum, die Kamera mit Nachtsichtfunktion, alle Hunde und die monatliche Genehmigung vom deutschen Veterinäramt gezeigt, sodass wir gleich mit einem Lächeln und einem gezeigtem \“Daumen nach oben\“ unseren letzten Abschnitt antreten konnten.
Es war nun mittlerweile Samstag, der 28.04.2012 um 10:00 Uhr.
Nach 12 Stunden Fahrt und mehreren Pausen zum Frischwasser auffüllen, kamen wir in Freiburg an. Alle Adoptanten standen mit vollen Erwartungen und allen möglichen Utensilien aus ihrem jeweiligen Tiercenter im Ort da und warteten nur noch ihr neues Familienmitglied in Empfang zu nehmen.
Allerdings mussten sie sich noch ein bisschen gedulden, da wir bei jedem Hund erst noch die Augen und Ohren überprüfen, sowie den allgemeinen Zustand.
Danach ging es aber schnell los und die ersten Hunde wurden ihren neuen Familien übergeben. Es war wie immer ein sehr emotionaler und fröhlicher Augenblick.
Nachdem alle Familien ihren Hund hatten und wir uns von ihnen verabschiedet hatten, ging es für uns alle gleich wieder los und wir haben die Spenden eingeladen.
Wir möchten uns natürlich auch noch einmal sehr herzlich bei den Spendern bedanken, vor allem im Namen der spanischen Tierheime.
Am Sonntag, den 29.04.2012 um 03:00 Uhr ging es für uns drei wieder los.
Aber dieses Mal fuhren wir erst mal in Tierheim \“El Arca\“ in Monzon und verteilten da einen Teil der Spenden. Nachdem wir auch dort einige Hunde angesehen haben um neue Fotos zu machen und um uns das Tierheim
anzusehen, haben wir auch hier schnell festgestellt, dass es in diesem Tierheim selbst an einem gut funktionierenden Wasseranschluss und Elektrizität fehlt. Trotzdem geht es den Tieren erst mal viel besser als in ihrem früheren Leben und die Mitarbeiter dort kümmern sich sehr liebevoll um ihre Schützlinge.
Am Montag, den 30.04.2012 um 06.00 Uhr kamen wir wieder in Linares an und haben uns gleich in unser Zimmer verzogen und erst mal sehr lange geschlafen.
Wir schauten uns Abend noch die Stadt an und ließen uns alles über die Straßenhunde, die Tötungsstationen, sowie die Stierkampfarenas erklären.
Am Dienstag, den 01.05.2012 gingen wir früh noch einmal in Tierheim \“Arconatura\“, gingen ein bisschen mit einigen Hunden Gassi und halfen da ein bisschen mit, bis wir leider wieder packen mussten und die Rücktour zum Flughafen nach Mlaga antreten mussten.
Wir waren natürlich auch noch Flugpaten von drei Hunden, die mit uns mitgeflogen sind.
Um 23:00 kamen wir in Düsseldorf an und übergaben auch dort wieder den Familien ihre neuen Begleiter.
Danach fuhren wir selbst alle drei in verschiedenen Richtungen nach Hause und freuten uns schon sehr auf unsere eigenen Hunde.
Wir freuen uns, dass wir jetzt kennen gelernt haben, wo auch unsere eigenen Hunde vor uns gelebt haben und wie sie sich entwickelt haben.
Ich hoffe Sie konnten einen kleinen Einblick erhalten über einen Transport und über einen Teil unserer Arbeit.
Carolin Sander, Jacqueline Eiler und Christian Mücke

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