Estela

Ort

Deutschland

Zuhause gefunden

Zuhause gefunden

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Deutschland

Titelbild von Estela
Name: Estela
Rasse: Mischling
Geschlecht: weiblich
Geburtstag: 07.2014 (9 Jahre alt)
Ungefähre Größe: ca. 46 cm
Kastriert:
Katzentest:
Erkrankungen:
Mittelmeertest:
Aufenthaltsort: Perros Con Alma, Zaragoza, Spanien

Elly ist jetzt für immer daheim !

Der Wunsch
Nachdem im März 2019 das letzte unserer zwei zugelaufenen Kätzchen verstorben war, stand die Entscheidung für uns fest: jetzt sollte es nach vielen Jahren endlich wieder ein Hund sein. Nach mehreren langen Beratungsgesprächen mit unserer Vermittlerin Regina fiel die Wahl auf Estella (das war früher dein Name, denn du kommst aus Spanien).

Am 08. Mai 2019 haben wir uns nachts mit unserem Wohnwagen auf den Weg nach Emmendingen gemacht. Am nächsten Vormittag um 11.10 Uhr war es soweit. Am vereinbarten Treffpunkt wurden viele Hunde auf die Arme ihrer neuen Menschen gegeben. Du wurdest an an der Leine zu uns geführt: stolz, ungebrochen, aber mit diesem misstrauischen Blick, den alle Hunde haben, die Schlimmes in ihrem Leben durchmachen mussten. Das konnte man an der großen kahlen entzündeten Wunde an deinem rechten Hinterbein und den vielen feinen Striemen an deinen Pfoten sehen. Wir vermuten, dass man dich einmal an den Beinen festgebunden hat.

Der Weg
Regina half uns, dich in die Box in unser Auto zu heben. Du hast geknurrt, denn das wolltest du nicht so gerne. Bereits eine viertel Stunde später waren wir am Wohnwagen-Stellplatz und haben dich aus dem Auto gelassen, dir Futter und Wasser angeboten. Du hast nur getrunken, und beim Spaziergang nicht einen Tropfen Pippi gemacht. Auf dem langen Heimweg haben wir oft angehalten, damit du dich entleeren konntest. Du hast nichts gemacht, und wolltest nicht mehr ins Auto zurück, und schon gar nicht in die Box. Du hast geknurrt und die Zähne gefletscht. Mit viel gutem Zureden, Leckerchen und einem leichten Schubs haben wir dich auf eine Decke auf den Rücksitz buxieren können. Du warst todmüde, hast den Rest der langen Fahrt versucht zu schlafen (immer ein Auge offen, denn du hattest Angst und hattest noch kein Vertrauen zu uns).

Abends daheim angekommen hast du dich gleich unter den großen Tisch ins Wohnzimmer gesetzt. Wir haben unsere Sachen ausgeladen, dich ganz in Ruhe gelassen. Deinen Wassertopf und Fressnapf hast du sehr schnell entdeckt und beim abendlichen Gassi-Gang nach 12 Stunden ! endlich Pippi gemacht.

Am ersten Abend haben wir im Wohnzimmer bei dir geschlafen, du schliefst unter dem Tisch.

In der zweiten Nacht bist du von ganz allein in dein Hundebett gegangen, was dir offensichtlich gefallen hat. Du hast uns von dort aus immer akribisch beobachtet, hast uns studiert.

In der dritten Nacht bist du an mein Bett gekommen, hast gewimmert. Ich habe dich vorsichtig gestreichelt, dich beruhigt, dann bist du wieder gegangen. Am nächsten Morgen bin ich durch einen mächtigen Gestank wach geworden. Du hattest dich in unserem Büro mit einem dicken Haufen nach Tagen endlich entleert. Du schlaue Hündin wolltest mir das nachts mitteilen. Natürlich gab es kein Schimpfen und kein Wort darüber.

In den nächsten Wochen hast du uns weiterhin immer bei allem was wir taten beobachtet, bist hinter uns hergelaufen, vorsichtig, denn du gehst z.B. nie in ein Badezimmer ! (Vielleicht wurdest du früher in einem eingesperrt ?) Du konntest vom Haus in den Garten laufen, was dir gut gefiel. In der Sonne liegen findest du schön, bist aber sofort wieder hinterhergelaufen, wenn einer von uns ins Haus ging. Bestimmt hast du Verlustangst gehabt.
Nach vier Wochen haben wir dir ein Hundereisebett für das Auto gekauft, und dich langsam mit Geduld daran gewöhnt, wieder ins Auto zu springen. Das Bett gefiel dir, du konntest von da aus den Fenstern herausschauen, und vorne durch das Schutzgitter zu uns ins Auto. Heute gibt es nichts Schöneres für dich, als mit uns mitzufahren! Allerdings geht es gar nicht, wenn einer von uns draußen steht mit dir, und der andere das Auto einparkt. Dann bellst und heulst du ganz fürchterlich. Bestimmt hast du Angst, zurückgelassen zu werden, so, wie man dich in Spanien an der Tötungsstation angebunden hat, und davongefahren ist.
Deswegen binden wir dich niemals draußen vor einem Geschäft an, du wartest im Auto, wo du dich sicher fühlst, oder jemand bleibt draußen bei dir.

Nach und nach bist du immer mehr zum Streicheln zu uns gekommen. Heute, nach 9 Monaten bist du die weltgrößte Schmusebacke weit und breit. Anfangs durfte ich nicht an dein Hundebett kommen und dich streicheln, da hast du geknurrt, bis ich gemerkt habe, dass es meine langen Haare sind, die über deinen Kopf strichen und dir Angst machten. Heute ist das kein Thema mehr.
Allerdings wirst du bis heute nicht gerne angehoben, das magst du nicht. Beim Tierarzt bekommst du deswegen ein Leckerchen, dann einen Maulkorb, bevor ich dich ganz ruhig auf den Tisch hebe. Dann wirst du wieder gelobt, drückst dich fest an mich, und man kann dir problemlos Blut abnehmen. Wieder Lob, wenn du am Boden bist und der Maulkorb herunterkommt. So ist es eine positive Erfahrung für dich, und der Maulkorb eine Selbstverständlichkeit. Unser Tierarzt sagt, selten ist ein Hund so brav und ruhig, wenn die Besitzer anwesend sind. Du vertraust uns, und das missbrauchen wir nie.

Du futterst für dein Leben gern, und hast uns schon Kuchen und Brötchen vom Tisch geklaut und dann unschuldig drein geschaut. Wir haben dich nie auf frischer Tat ertappt, so können wir auch nicht schimpfen, wir passen einfach heute besser auf. Vielleicht musstest du früher um dein Futter kämpfen. Wir wissen es nicht.

Aller Wahrscheinlichkeit nach bist du ein andalusischer Terrier, etwas groß, und sehr kräftig. Zudem bist du eine Jägerin, weswegen wir dich nicht überall frei laufen lassen können. Wenn du einen Hasen oder ein Eichhörnchen siehst gibt es kein Halten. Du hast uns beide schon von den Füßen geholt. Du brauchst Beschäftigung.

Darum haben wir dich auch, obwohl du schon 6 Jahre alt bist, sehr frühzeitig an der Hundeschule angemeldet. Da hat sich sehr bald herausgestellt, dass du eine Sportskanone bist. Kein Hindernis ist dir zu hoch, kein Tunnel zu lang und kein Steg zu schmal, du machst alles gerne und mit Bravour.
Allerdings bist du nicht der Typ „deutscher Schäferhund“. Wenn es dir in der Schule zu langweilig ist, rennst du zu Mama oder Papa und willst lieber gestreichelt werden. Darum bist du auch in die Schulklasse für ausländische Hunde versetzt worden. Dort kannst du mit deinen Freundinnen aus Rumänien und Spanien toben und spielerisch lernen, jeder Hund nach seinem Vermögen. Du gehst deswegen gerne in die Schule und magst auch die Trainerin sehr gern.

Unsere Sprache hast du sehr schnell gelernt, nur ein NEIN, wenn du etwas nicht tun sollst, sagen wir bis heute auf spanisch, da es die größte Wirkung bei dir hat.

Deine große Wunde am Hinterbein haben wir mit viel Geduld, Pflege und Desinfizieren heilen können. Die Entzündung ist ganz verschwunden, du leckst die Wunde nicht mehr, und sie ist tatsächlich mit neuen Haaren fast halb wieder zugewachsen. Oft werden wir von anderen Hundebesitzern auf deine Merkmale angesprochen. Dann erzählen wir mit Stolz deine Geschichte, denn du bist eine ganz besondere Hündin !

Das Ziel
Du hast sicherlich deinen kleinen Dickkopf. Wenn du etwas nicht möchtest ist es besser, dich mit Ruhe und Geduld zu überzeugen, als dich zu zwingen. Du bist eine Hündin mit einer starken Persönlichkeit aber mit einer sehr verletzbaren Seele. Das haben wir in den Monaten mit dir schon oft festgestellt. Du magst Kontinuität, du gehst lieber auf Nummer Sicher. Alles Neue, was dir angeboten wird, machst du gern, so lange deine neue Menschenfamilie dabei ist. Und wenn wir morgens aufstehen, und in deine wunderschönen braunen treuen Augen schauen, dann wissen wir, dass der Tag gut wird, weil wir dich haben!

Menschen haben dich enttäuscht und dir weh getan. Wir sind glücklich, dass wir mit Geduld, viel Zeit und Überzeugungsarbeit dein Vertrauen zurück gewinnen konnten. Du gehörst zu uns, für immer. Du bist einzigartig und wunderbar. Jede Mühe war es wert. Du hast uns schöne Gefühle tausendfach zurückgegeben.

Ein Dankeschön
Unser ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Europäischen Tierschutzvereins, insbesondere Regina Ehrat, für die sehr intensive und ehrliche Beratung und Betreuung zur Adoption von unserer Elly.

Helmut und Marion Limke

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