Drei Tage …

Drei Tage Leben, drei Tage Tod, drei Tage Lachen, drei Tage Weinen, drei Tage Liebe, drei Tage Wut? 
Leben, weil ich Momente erleben durfte, die meine Seele mit unglaublichem Glück erfüllten.
Tod, weil mich auch der Tod auf stets leisen Sohlen bei dieser Reise begleitete. 
Das Weinen immer so lange runtergeschluckt bis ich allein war.
Liebe, die unendliche Liebe zu den Tieren und Menschen, die ebenso „ticken“ wie ich. 
Wut, weil ich in vielen Momenten nicht helfen konnte und Hoffnungslosigkeit hinterließ.
Nach drei Tagen bleibt auf jeden Fall eines zurück: ein Gefühlskarussell.

Doch ich möchte von vorne anfangen und euch auf meine Reise in unser Partnertierheim „Hogar de Asis“ in La Carolina, Andalusien mitnehmen:

Los ging die es mit dem Zug um 5.20 Uhr am Hauptbahnhof Freiburg, Richtung Flughafen Zürich. Der Zug war ein Nachtzug aus Amsterdam kommend. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass er dementsprechend mit vielfältigen und bunten Menschen gefüllt war. Menschen allerlei Couleur und Geschichte, was eigentlich schon ein Symbol gewesen ist, für die vielen verschiedenen Momente die ich in den nächsten drei Tagen erleben sollte. 

Endstation Zürich, mein gelbes Handgepäckköfferchen hatte ich vorher mit der Überschrift eines unserer Flyer beklebt und lief praktisch Werbung. Sollten die Menschen ruhig wissen, dass ich im Namen des Tierschutzverein Europa unterwegs war. (Selbstverständlich habe ich diese Reise, genau wie alle anderen vorher komplett privat finanziert.)

In Malaga angekommen, erwartete mich nicht nur schönsten Urlaubswetter, sondern auch Waldemar, ein Mitglied des Tierschutzverein Europa, der in Spanien wohnt und mich mit dem Auto abholte. Das Urlaubsfeeling hielt jedoch nicht lange an, denn wir fuhren sofort weiter Richtung La Carolina das ca. 200 Kilometer nördlich liegt. 

Mein Tagesziel war, mich um Punkt 17 Uhr mit unseren beiden Tierschutzpartnerinnen Tere und Josefine, welche das Tierheim führen, zu treffen. Und ja, auch Andalusier können pünktlich sein  😉 

Etwas vorzeitig angekommen war noch niemand anwesend, außer die sanfte XL- Hündin Leona, welche über die Mittagszeit draußen bleibt und das Gelände bewacht. Naja, bewachen ist aber zu viel des Guten gesagt, denn Leona bewacht allerhöchstens optisch! Sie sieht vielleicht für manche imposant aus, aber im Geiste ist sie eine kleine, zarte Glücksfee. Obwohl uns Leona nicht kannte, kam sie gemütlich an das Tor gelaufen, streckte ihr Näschen durch ein kleines Guckloch und wedelte freundlich. Es schien als wolle sie sagen „Was? Siesta schon beendet, es ist doch noch gar nicht 17 Uhr“. Kein einziges Bellen war von ihr zu hören oder irgendeine Form von Aggressivität zu sehen. Also, hier wartet definitiv eine Hündin, die auf eine Couch gehört und nicht in einen Zwinger oder als Wachhund in ein Tierheim.

Das einzige Bellen und noch schlimmer Jaulen hörten wir vom Nachbarsgrundstück was mich sehr verwunderte. Bei meinen vier vorherigen Besuchen in Hogar de Asis waren wir immer vormittags vor Ort und es war still, sodass ich diesem großen, heruntergekommenen Gebäude keine Beachtung schenkte. 

Als Tere und Josefine über den schmalen Schotterweg angefahren kamen, war natürlich die Freude auf allen Seiten groß, denn aus Tierschutzkollegen, sind mittlerweile Freunde geworden. Tere erklärte mir, dass das schlimme Hundejaulen und Gebrüll von Männern aus der Rehala nebenan kamen.

Die Rehala ist eine „Zuchtanlage“ für Jagdhunde. Hat jedoch in keiner Weise etwas mit seriöser Zucht zu tun!

Wer jemals über diese Mauer hinüberblicken konnte, hat den blanken Horror gesehen. Hier werden sehr viele Hunde an einer maximal 40 Zentimeter kurzen Ketten ohne Schutz vor Witterung gehalten. Fast alle dieser Hunde sind Podenco Ibicenco oder Podenco Canario. Der Jäger kommt nur sporadisch vorbei, um Futter und Wasser zu bringen. Diese Hunde sind keine geliebten Familienmitglieder, so wie wir es kennen und als Ziel haben, sondern dienen rein dem Sport oder der Arbeit. 

Sie verbringen ihr erbärmliches Leben inmitten eigener Fäkalien, sind schutzlos der Witterung ausgeliefert und wissen nicht, wie es ist, ohne Hunger oder Durst zu sein. Die Hunde werden mit Absicht durch Hungern „scharf“ gemacht, damit sie sich mit ihrer letzter Kraft bei der Jagd auf Hochwild verausgaben. Diese geschundenen Seelen werden vom Rehalero mit eigenen Halsbändern markiert oder ihnen wird ein Teil des Ohres abgeschnitten, so dass es ein eigenes Muster ergibt als Erkennungsmerkmal. 

Um das Tierheim herum liegen drei dieser schrecklichen Rehalas. Diese werden von Menschen, welche den Horror beobachten, oft bei der Polizei angezeigt. Einmal war es sogar erfolgreich und eine dieser Rehala sollte geschlossen werden, damit die Hunde in die Obhut umliegender Tierheime gegeben werden können. Doch ganz plötzlich waren dann genau dort alle Hunde verschwunden, keiner weiß wie und warum. 

Manchmal schafften es schon ganz Wenige, der Qual dort zu entkommen und liefen rüber in Teres Tierheim. Diese Hunde waren jedoch fast immer so schwach und krank, dass sie gestorben sind. Tere erzählte, sie war einmal dabei, als Polizisten die Rehala nebenan besichtigten, um einer Anzeige nachzugehen. Gestandene Männer kamen weinend heraus……!  Und wofür das ganze Leid? Für die Jagd. Für die Tradition.

Wir gingen gewappnet mit drei Kameras, Würstchen und Qietschespielzeug rein ins Tierheim. Es war wie ein „nach-Hause-kommen“, denn ich kannte die Örtlichkeit, Gegebenheit und einige der vierbeinigen Bewohner schon von den vorangegangenen Besuche. Augenpaare, die mich nun schon seit mehreren Jahren immer wieder hinter Gitter anschauen, zum Beispiel der tolle Kuschelmeister Lolo. Niemals wurde er und manche andere von den richtigen Menschen entdeckt, so dass diese Langzeitinsassen ein Leben im Tierheim führen müssen. 

Klar ist das Tierheim ein trauriger Ort, ein Ort der Einsamkeit, ein Ort der Stille, auch vielleicht manchmal ein Ort der Angst. Aber (!) für mich persönlich ist es einer der schönsten, liebevollsten, wärmsten, hoffnungsvollsten und gleichzeitig traurigsten Orte der Welt! 

Tere zeigte uns als allererstes ganz stolz einen neu gebauten Zwinger mit kleinem Außenbereich. Dieser konnte dank großzügiger Spenden über den Tierschutzverein Europa neu gebaut werden. 

Für viele mag das vielleicht nur etwas ganz Kleines sein, doch für Tere und Josefine ist es ihr ganzer Stolz, denn das Tierheim Hogar de Asis hat viele solcher maroder Ecken, die dringend Erneuerungsbedarf nötig hätten. Von der Gemeinde ist keine Hilfe zu erwarten. Umso größer ist die Dankbarkeit gegenüber den Spendern, die es ermöglicht haben, damit Dana und Ricky nun einen schönen geräumigen Zwinger mit Schutzhütte und kleinem Außenbereich haben. Die beiden Seniorenschäferhunde haben beide Leishmaniose und werden wohl vermutlich lange im Tierheim sitzen, deshalb freut es uns alle, dass sie nun wenigstens einen gemütlichen Platz und Rückzugsort haben. Das nächste Ziel wird die gleiche Art von Zwinger auf der anderen Seite des Geländes sein. Hier wünschen wir uns für die ältere Herdenschutzhunddame Bonnie auch einen solchen sicheren Unterschlupf. Ob wir es nochmal schaffen, die Mittel dafür aufzubringen und dann auch freiwillige Helfer finden, die ihre Zeit und Kraft opfern?

Wir gingen in die Zwingerhalle rein und begrüßten erstmal alle Neuankömmlinge, die ich noch nicht kannte.

Ganz zum Schluss am Ende des Ganges der langen Reihe kamen wir zur zarten Podencomama Marie und ihren vier herzallerliebsten Babys Anton, Berti, Nacho und Mailin. Die kleine Familie wurde von der Feuerwehr aus einem Erdloch unter der Autobahn befreit. In diesem hatte Mama Mari Schutz gesucht, um ihre kleinen Schätze auf die Welt zu bringen. Zum Glück konnte sie mit Geduld und fachgerechter Ausrüstung aus dem Loch befreit werden und wurde in die Obhut des Tierheims übergeben.

Hier durfte sie in Ruhe und Frieden die vier Minimäuse aufziehen. Doch Moment, es waren nur drei Welpen! Tere teilte uns mit, dass ausgerechnet der kleine Nacho, mit den kurzen Stummelbeinchen in die Tierklinik musste. Und schwupps, da war er dann auch schon gleich am ersten Tag mein „stiller Begleiter“ der Tod, denn wie wir am nächsten Tag erfahren mussten, ist Nacho in der Nacht alleine in der Tierklinik gestorben. Seine Kraft war zu Ende, es reichte nicht, die Krankheit zu besiegen. Farewell kleiner „Chef“, auf dass du im nächsten Leben in eine bessere Welt geboren wirst. 

Nach zwei Stunden im Tierheim, die gefühlt in Sekunden vergingen, hatten alle Hunde ihre Medikamente, Futter, frisches Wasser und ich hatte mit den unbekannten Hunden Freundschaft geschlossen, sodass mir sogar schon einige erste tolle Schnappschüsse gelungen sind. Unser Hauptziel war ja, möglichst viele ansprechende Fotos von den Hunden zu machen, damit sie auf der Homepage die Menschen begeistern und Herzen gewinnen.

Als es zu dämmern begann, fuhren wir in das typisch andalusische Hotel, welches keine fünf Minuten vom Tierheim entfernt war. Nachdem wir die Fotoausrüstung für den morgigen Fototag gerichtet haben, fiel ich dann auch schon gleich ins Bett.

Doch das Wetter wollte uns am nächsten Morgen einen Strich durch die Rechnung machen, denn ja, auch in Andalusien kann es regnen und zwar nicht mal wenig. In diesem Fall war es aber nicht ganz so tragisch, denn unser Plan war, gleich um 9 Uhr abzufahren, weil wir einen Termin in der städtische Tötungsstation hatten. Wir sind mit zwei Autos gestartet, da Tere anhand einer Tötungsliste bereits fünf Hunde ausgewählt und reserviert hatte, die wir mit ins Tierheim nehmen durften. 

Beim letzten Transport nach Deutschland über uns, dem Tierschutzverein Europa, wurden 15 Hunde aus Hogar de Asis adoptiert, beziehungsweise haben eine Pflegestelle gefunden. Deshalb waren mehrere Zwinger frei, die geputzt und liebevoll vorbereitet waren und nun auf den Einzug von neuen verlorenen Seelen warteten. 

Diese Tötungsstation befindet sich auf einem sehr großen Müllverarbeitungsgelände in einem Industriegebiet. Es war wie so eine Art mehrere Recyclinghöfe, mit Straßen dazwischen und verschieden Müllhalden. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber jeder von uns kennt auf jeden Fall den Geruch, wenn er einmal an so einer Müllsammelstelle vorbeigefahren ist. 

An der Einfahrt auf dieses Industriegelände gab es eine Pforte. Tere stieg aus und besprach mit dem Pförtner, dass wir angemeldet waren. Doch so einfach kommt hier keiner rein und schon gar keine Ausländer, die Hunde abholen wollen. Mindestens 20 Minuten standen wir in strömendem Regen an der Pforte und hörten bei endlos erscheinenden Telefonaten zu, ob wir nun die Erlaubnis bekommen reinzufahren oder nicht. Als er endlich aufgelegt hatte, mussten wir tatsächlich unseren Ausweis abgeben und ein Dokument unterzeichnen. Angeblich, um Schutzbestimmungen zu unterschreiben, falls uns etwas passieren sollte. Ich glaube in jedes Hochsicherheitsgefängnis kommt man schneller rein  😉 

Zufällig fuhren gerade in diesem Moment als wir an der Pforte standen zwei Angestellte der Perrera mit einem für Hunde gebauten Transporter rein. Diese beiden kannten Tere natürlich gut und wir wurden sehr herzlich vorgestellt, wobei es überhaupt gar keine Berührungsängste oder Voreingenommenheit gab. Ich möchte betonen, dass die Angestellte dieser Perrera absolut keine Monster sind! Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Tierschutzvereinen klappt bestens und immer, wenn Tötungen anstehen, nehmen sie mit diesen Kontakt auf. Auf diese Weise konnten schon sehr viele Hunde gerettet werden. 

Tere erzählte uns ganz erleichtert, dass zum ersten Mal in dieser Perrera eine Frau arbeitet. Das ist etwas Besonderes und es erleichterte Tere sichtlich, denn sie sind doch etwas gefühlsvoller und sorgfältiger im Umgang oder der Versorgung der Hunde.

Wir fuhren also diesem eigens angefertigten Transporter nach und durften gleich mit rein auf das Zwingergelände. Auch die beiden männlichen Angestellten waren sehr freundlich zu uns deutschen Exoten (ich meine Waldemar und mich) und zeigten uns ganz selbstverständlich alles. Diese Perrera ist im Vergleich gut geführt. 

Als der Transporter aufging, sahen wir eine sehr schmale, dünne Podencomama mit zwei winzigen Babys drin. Sie war sicher auch noch sehr jung, vielleicht ihr erster Wurf. In einem der hinteren Boxen saß ein kleiner Ratonerorüde, der Vater? Alle vier waren in sehr schlechtem Zustand und wurden auf einem Feld gefunden. Nun waren sie hier angekommen. Endstation? Ich weiß es nicht, ich konnte ihnen auf jeden Fall nicht helfen … gut möglich, dass die Familie heute, während ich hier sitze und das schreibe, nicht mehr am Leben ist. 

Wir luden die fünf reservierten Hunde gemeinsam in das Auto von Tere und es blieb noch Zeit einen Rundgang durch die anderen Zwinger zu machen. Ein Fehler? Nein! Eine Erfahrung. Aber eine Erfahrung, die mich defintiv noch lange begleiten wird. Denn es war auch für mich das erste Mal in so einer Perrera, welche viele Hunde sicher nur noch in einem schwarzen Plastiksack verlassen werden.  

Wir durften sogar Fotos machen und Videos drehen und ich war stolz über das Vertrauen, welches mir geschenkt wurde. Ich schätzte die Aufgeschlossenheit und Gastfreundlichkeit sehr, denn damit habe ich nicht gerechnet. 

Und dann war es so weit, der Blick eines kleinen strubbeligen „Etwas“ traf mich genau auf Augenhöhe als ich mich bückte, um ein Taschentuch aufzuheben. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel ein kleines strubbeliges „Wesen“ mit abgeschnittener Rute und einem rekordverdächtigen Unterbiss. Weil er so laut schrie und weinte, wurde ich direkt noch mehr aufmerksam. Sein im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubender Mundgeruch weckte alle Sinne  🙂

Fünf Hunde waren geplant und ich versprach Tere hoch und heilig, dass es bei fünf bleibt. Doch wie sollte ich diesem schreienden, nassen, zitterndem, kleinen Ding wiederstehen? Es zerriss selbst mir als langjährige Tierschützerin das Herz! Dieses „muppetshowähnliche“ Wesen, war schon wieder so hässlich, dass es schön aussah. Ein echtes Unikum eben und vielleicht genau deshalb hat er wohl auch mein Herz erreicht, denn manche Zungen behaupten, ich sei wohl auch so ein Unikum.

Also fragte ich vorsichtig bei Tere nach, ob wir nicht doch die Mittel und Möglichkeit hätten, einen mehr mitzunehmen. Relativ herzhaft antwortete sie streng „NO“ und da brach ich ein weiteres Versprechen: nicht zu weinen.

Obwohl jeder weitere Hund Geld, Platz, Zeit, Arbeit und Nerven kostet, packte sie ihn letztendlich noch wortlos bei uns ins Auto. Ich glaube in diesem Moment war ich einer der glücklichsten Menschen der Welt! Er bekam über eine Namensgebungsaktion in Instagram des Tierschutzverein Europa den Namen Snickers, wobei ich glaube ein Snickers kann er mit diesen Zähnen nicht mehr kauen  😉

Doch was geschah nun noch? Sah ich richtig? Ich bemerkte wie ausgerechnet Tere ganz still und fast heimlich einen der Welpen aus dem nassen Zwinger holte. Ein kleiner schwarzer Bub, der ebenso fror und zitterte und auch schon hustete. Offensichtlich hatte er Probleme beim Laufen. Er war wieder so ein „Sonderling“ der auch Zeit und Geld für Tierarztgänge benötigen wird. Doch wir beschlossen, aus fünf geplanten Hunden die glorreichen Sieben zu machen!! 

Beim Rausfahren hatte ich dann aber trotzdem einen dicken Kloß im Hals, denn es war mir bewusst, ich verlasse einen Ort, an dem ich nicht jeden retten kann und ich definitiv meinen „treuen Begleiter“ dieser Reise wieder im Gepäck hatte – den Tod. 

Was mir aber immer hilft, solche Situationen zu verarbeiten, ist mich auf das zu konzentrieren, was ich erreicht habe und wem ich helfen konnte! So zogen „Sieben auf einen Streich“ in unser Partnertierheim Hogar de Asis und sind nun auf der Suche nach liebevollen Familien, in denen sie den Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen dürfen. Bubu, Snickers, Jette, Lotte, Wilma, Pippa und Stella heißen die Glücklichen. Wenn ihr wollt, schaut gerne auf der Homepage vorbei. Vielleicht ist ja gerade EUER Hund dabei?!

Am nächsten Tag sind wir dann mit unseren Notfällen Snickers und Bubu in die Tierklinik gefahren, um die Zähne von unserer Schöhnheit … hüstel … abklären zu lassen und bei Bubu das Beinchen zu röntgen. Ich bin immer wieder erstaunt, so viel Gastfreundschaft zu erfahren und die Freude über unser Interesse, denn auch in der Tierklinik wurden wir mit offenen Armen empfangen und durften auch Fotos machen. 

Der Tierarzt schmunzelte fast genauso schön, wie unser Snickers, als er ihn sah. Aber er gab Entwarnung, sein Gebiss ist vielleicht nicht das Allerschönste, doch er wurde so geboren und es behindert ihn in keiner Weise. Es ist lediglich ein optischer Makel und wir hoffen sehr, eine liebe Person für ihn zu finden, die über Äußerlichkeiten hinwegsehen kann und das in Snickers erkennt, was er hat: nämlich ein schönes Herz! 

Bei Bubu wurden Röntgenbilder gemacht und es wurde festgestellt, dass es sich um einen alten Bruch handelt. Er muss wohl von einem Auto angefahren worden sein oder jemand hat ihm als kleiner Welpe einen Tritt gegeben. Auf jeden Fall ist aktuell keine weitere Behandlung notwendig bzw. möglich. Der Tierarzt meinte, man muss abwarten, bis Bubu ausgewachsen ist und einfach schauen, was die Zeit bringt. Im besten Fall verkürzt sich das Bein und er wird eben ein Leben lang ein Hinkebeinchen sein. Aktuell hindert ihn das nicht daran quietschvergnügt durchs Tierheim zu hoppeln (siehe Video).

Den dritten und letzten Tag wollten wir dann aber komplett unseren Fotos widmen. Wetterbedingt war das nicht ganz einfach, denn ich hatte natürlich auch nicht die richtige Kleidung dabei. Wer rechnet im März mit einem Winteranfang in Andalusien? Zum Glück sind Tere und Josefine im Tierheim gut ausgerüstet was Arbeitskleidung angeht und ich durfte eine schicke Plastikarbeitshose und einen noch schickeren Kittel dazu anziehen. Also, bitte auf den Fotos nicht wundern oder lachen  😉 

Aber es geht ja auch hier nicht um mich, sondern um die Hunde! Und da sind uns, so würde ich zumindest behaupten, trotz des schlechten Wetters recht hübsche Fotos gelungen, oder was meint ihr? Schaut gerne mal bei Oscar, Lolo, Luigi, Hilia, Mimi, Otis, Mandala, Gaspard, Menta und Co. vorbei.

Die Hunde fragten sich an diesem Tag bestimmt auch, was plötzlich los ist. Sooo viele Würstchen, Quietschespielzeuge und Geräusche, die wir machten, nur um deren Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Es bleibt nur zu hoffen, dass uns niemand beobachtet hat, wie wir uns für die Hunde „zum Kasper“ gemacht haben  🙂

Nun sitze ich hier einige Tage später Zuhause in meiner kleinen heilen Welt, zurück in der „Komfortzone“ mit dem Wissen, ich musste meine lieben, tapferen Freunde Tere und Josefine zurücklassen. Menschen, die täglich alles geben, um für ein besseres Leben der Hunde zu kämpfen. 

Ich kann nun im Moment nicht mehr tun, als unsere Fotos zu bearbeiten, aktuelle Texte zu schreiben und die Portraits auf der Homepage zu verschönern. Immer in der Hoffnung, es macht bei den passenden Menschen „klick“ und sie finden ihren neuen „besten Freund fürs Leben“.

Denn eines ist klar, nur wenn Hunde adoptiert werden oder wir passende Pflegestellen finden, können andere vergessene Seelen aus der Tötungsstation nachrutschen! 

Und selbstverständlich können Hunde wie Snickers, Bubu und Co nur aufgenommen werden, wenn die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind. Deshalb freuen wir uns auch immer sehr über Spenden. In diesem Fall ist der Verwendungszweck „Hogar de Asis“.

Und um meinen Bericht nun (endlich) abzuschließen: Kaum war ich Zuhause, bekam ich von meiner lieben Freundin Tere die Nachricht, auch der kleine Anton, einer der Podencowelpen, ist gestorben. Nacho und Anton, ihr zwei kleinen lieben, süßen, unschuldigen Buben rockt nun den Himmel ordentlich da oben.

Bei Fragen zu meiner Reise, Spenden, Patenschaften für die Langzeitinsassen oder kranken Hunde, Pflegestellen oder allgemein zur Adoption, dürft ihr mich natürlich immer gerne anschreiben:

ehrat@tsv-europa.de oder anrufen 01758502268

In tiefer Dankbarkeit durch den Tierschutzverein Europa diese besonderen Menschen kennengelernt und diese ganz besonderen Momente erlebt haben zu dürfen. 

Regina Ehrat

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