19. November 2022Das Tierheim Odai und seine freiwilligen Helfer

                                                                        Dogs Without Borders

Im städtisch geführten Bukarester Tierheim Odai – einem Partnertierheim des TSV Europas trifft sich regelmäßig eine kleine Gruppe von freiwilligen Helfern. Laut Ilinca Macarie – der Initiatorin von Dogs Without Borders – die diese Gruppe ins Leben rief, meldeten sich bei dem ersten Aufruf zur ehrenamtlichen Mitarbeit im odaischen Tierheim viele Menschen, die sich bereit erklärten durch ihre Mitarbeit die Beschäftigten im Tierheim zu unterstützen und den im Sozialisationstrakt des Tierheims lebenden Hunden wenigsten ab und zu ein wenig Abwechslung zum tristen Zwingeralltag zu schenken.

Wie so oft, wich die anfängliche Begeisterung und Euphorie bei vielen schnell, – auch die Pandemie mag ihren Teil dazu beigetragen haben -, sodass letzendlich eine kleine Gruppe an Freiwilligen übrigblieb.

Diese Helfer agieren mit großem Engagement und es ist deutlich sichtbar, wie sehr ihnen das Wohl der Hunde am Herzen liegt: Geübt wird das Anlegen von Leinen und Geschirren, überhaupt das Laufen an der Leine sowie das Laufen mit mehreren Hunden in der Gruppe. Sie gehen mit den Hunden auf die beiden sogenannten „Hundespielplätze“, auf den ca. 120 qm² bzw. ca. 300 qm² großen Arealen, können die Hunde spielen, toben, laufen, schnüffeln oder sich einfach nur Streicheleinheiten abholen. Man sieht den Hunden an, wie sehr diese Abwechslung zu ihrem Zwingerdasein genießen. Um allen Hunden aus dem Sozialisationsbereich die Möglichkeit des Freilaufs zu bieten, obliegen diese Aktivitäten leider einer zeitlichen Begrenzung. Scheue und ängstliche Hunde werden liebevoll mit Leberwurst „gelockt“, um ihnen zu zeigen, dass von der Hand eines Menschen nicht nur schlechte Dinge ausgehen können. Dazu gehört auch das zeitweilige Verweilen im Zwinger, damit sich die Hunde an die Anwesenheit eines Menschen gewöhnen können.

Alex, ein in Bukarest lebender junger Künstler, widmet nicht nur einen Großteil seiner Freizeit dem Tierschutz, sondern fotografiert die im Sozialisationsbereich zur Vermittlung stehenden Hunde professionell, nimmt Hunde zur Sozialisierung mit nach Hause und ist sofort zur Stelle, wenn die Nachricht eintrifft, dass eine Hunderettung ansteht. Wir haben Alex nicht nur als Menschen kennengelernt, welcher sich mit viel Herzblut den Hunden in Rumänien verschrieben hat, sondern auch als wahren Hundeflüsterer: In kurzer Zeit gewinnt er das Vertrauen von ängstlichen und traumatisierten Hunden und wäre für die Tätigkeit eines Hundetrainers prädestiniert.

Valentina und ihr Mann verbringen viel Zeit im Tierheim und unterstützen die Gruppe der Dogs Without Borders auf vielfältige Weise. Der Tierschutzgedanke setzt sich auf privater Ebene fort: In ihrem Zuhause leben mehrere Hunde und Katzen aus dem Tierheim.

Claudia, die Leiterin der gemeinnützigen Organisation Eli for animals beherbergt in ihrem privaten Tierheim Hunde aus Odai, die bereits kurz vor der Vermittlung stehen und bereitet diese auf ihre Reise „in ein neues Leben“ vor.

Nicu, ein Beschäftigter des Tierheims Odai nimmt für seine Tätigkeit einen langen Anfahrtsweg in Kauf und bei seiner Arbeit mit den Hunden kommt deutlich zum Vorschein, dass es sich dabei eben nicht nur um einen bezahlten Job handelt, sondern, dass ihm die Tiere am Herzen liegen. Darüber hinaus berät er Ilinca, welche Hunde aus dem hinteren Bereich des Tierheims für den Umzug in den Sozialisationsbereich in Frage kommen.

Wir bedanken uns bei allen namentlich und nicht genannten Helfern*Innen herzlich und verneigen uns tief vor ihrem unermüdlichen selbstlosen Einsatz.

Menschen wie diese geben Tieren eine Stimme, damit sie nicht hinter den Gittern ihres Zwingers in Vergessenheit geraten.

Und wie formulierte es Alex zum Abschied so schön: “You don´t need a lot of things for a happy and satisfied life, but one should be a dog.”

Autorin: Annemone Fischer